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bullitt
nicht_vom_forum
Darum ging es übrigens. Zitat: „da sich nicht als politische Repräsentantin vor Ort war“. Das Wort „Aktivismus“ taucht in dem Post nicht auf.Ach ja, das Wort hab ich dir freundlicherweise noch zugeschrieben,
Wenn ich „Aktivismus“ hätte schreiben wollen, hätte ich „Aktivismus“ geschrieben.
Aber bitte, dann haue ich dir deine „politischen Repräsentanten“ eben auch noch um die Ohren:
Ich wäre Dir wirklich dankbar, wenn Du aufhören würdest, mir irgendwas „um die Ohren zu hauen“; zu unterstellen; zu behaupten, ich würde Islamismus relativieren; mich als Intifada-Befürworter, Antisemit etc. darzustellen; bei mir „Stockholm Syndrom 2.0“ zu diagnostizieren oder mich anderweitig dauernd von der Seite anzugreifen. Ich weiß nicht, was Dein Problem ist, aber es ist nicht meins. Es reicht.
Eine gewählte Regierung schickt in Deutschland politische Repräsentanten irgendwohin, um Deutschland und seine Interessen und Anliegen zu vertreten und ganz sicher nicht der NDR mit der geballten Kompetenz von Barbara Schöneberger. Und so verhält sich das auch in anderen demokratischen Staaten. Und ja, sogar in Israel. Ergo ist der ESC garantiert keine Versammlung von politischen Repräsentanten, auch wenn der Mob in Malmö das zumindest bei einer Person gerne so ausgelegt hätte.
Wo genau steht das hier?
Politische Repräsentation ist ein Kernprinzip jedes gesellschaftlichen Zusammenlebens. Im engeren Sinne bezeichnet sie eine Vielzahl an Techniken der Vertretung, die die Teilhabe an politischen Prozessen mit oder ohne körperliche Anwesenheit gewährleisten sollen. Im weiteren Sinne bezeichnet sie sämtliche Formen der „Sichtbarmachung“ einer Gruppe in politischen Zusammenhängen. Diese kann durch die Repräsentierten selbst, durch eine oder mehrere andere Vertretende, aber auch durch Symbole erfolgen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Repr%C3%A4sentation_(Politik)
For the record: „Aktivismus“ hätte ich Eden Golan nicht zugeschrieben, „staatliche Repräsentantin“ auch nicht, aber jemand, der von der Israeli Public Broadcasting Corporation zu einem internationalen Wettbewerb geschickt wird, der von einer Lobbyorganisation für öffentlich-rechtlichen Rundfunk veranstaltet wird, und da ein Lied mit Bezügen zum 07. Oktober singt, zu dessen Text sich der israelische Präsident geäußert hat, und zu dem es eine Kampagne der israelischen Regierung bzw. des israelischen Außenministeriums gab, ist völlig offensichtlich ein „politischer Repräsentant“ Israels. Sogar nach Deiner Definition.
Und nur nochmal zur Klarstellung: Das ist kein Vorwurf, nicht mal eine Wertung, das ist schlicht eine Feststellung. Das gilt übertragen übrigens nicht nur für Israel, sondern zumindest auch für alle ESC-Teilnehmer, die von einem öffentlich-rechtlichen Sender zum Wettbewerb geschickt werden – nur um schon mal vorzubeugen, dass Du gleich wieder behauptest, ich würde bei Israel andere Maßstäbe anlegen als bei anderen Ländern.
Und als letztes: Natürlich rechtfertigt diese Tatsache in keinster Weise, wie Eden Golan in Malmö von anti-israelischen Gruppen zum Ziel gemacht wurde. Ich wüsste allerdings auch nicht, wo ich etwas geschrieben hätte, was auch nur annähernd in diese Richtung geht.
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Reality is that which, when you stop believing in it, doesn't go away. Reality denied comes back to haunt. Philip K. Dick