Antwort auf: Ich höre gerade … klassische Musik!

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gypsy-tail-wind
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Ich bin weiterhin bei Oistrakh … Bruch 1 und Prokofiev 1 mit dem LSO unter Lovro von Matacic (1954 in den Abbey Road Studios). Dann Tartinis „Devil’s Trill“ (arr. Kreisler) und Mozarts Sonate B-Dur KV 454 mit Vladimir Yampolsky (1956, auch Abbey Road) in Mono wie auch – erstmals – in den leicht anderen Stereo-Edits (bei Mozart fehlt eine Wiederholung im ersten Satz, es scheint aber auch sonst kleine Unterschiede zu geben). Bei Mozart blieb ich dann, denn ihm sind zwei weitere CDs gewidmet aus der grösseren zweite Hälfte der Box, „Premières, Rarities & Live Performances“, zusammengestellt von Bruno Monsaingeon und voller Schätze. Nachdem ich das inzwischen alles in Ruhe angeschaut habe, sind nur wenige Überschneidungen mit den drei Brilliant Classics „Historic Russian Archives“-Sets (einmal Konzerte, einmal Kammermusik, einmal Oistrakh Trio, jeweils 10 CDs) zu vermelden … Lücken bleiben dennoch: in der RCA/Melodiya-Box finden sich Aufnahmen, die ich weiterhin nicht kenne, von Brahms habe ich z.B. trotz der unzähligen CDs (über 100, die DG-Box ist auch noch da) weiterhin nur die dritte Violinsonate (zweimal mit Yampolsky, einmal mit Richter).

Die zwei Mozart-CDs im hinteren Teil der Box sind jedenfalls super: auf der ersten gibt es die Sonaten KV 306 und KV 379 mit Oborin (1950 bzw. 1951) und KV 454 mit Yampolsky (1950), auf der zweiten das Violinkonzert KV 271a mit dem USSR Radio Symphony Orchestra unter Kondrashin (Kadenzen von Enescu, live 1947), zwei Versionen vom Rondo KV 373 (USSR Academic State Orchestra/Alexander Gauk, live 1958 bzw. USSR Symphony Orchestra/Kondrashin, live 1954) und dazwischen das Flötenquartett Nr. 3 C-Dur KV 285b mit Grigory Madatov und zwei Kollegen vom Oistrakh Quartet, Mikhail Terian (vla) und Sviatoslav Knushevitsky (vc). Hi-Fi darf man da natürlich nicht erwartet, aber die Aufbereitung ist um vieles besser, als das bei den Brilliant-Boxen der Fall ist (die ich dennoch auf keinen Fall missen möchte). Gerade läuft noch eine CD aus diesem hinteren Teil, die „Bravura“ überschrieben ist: ausgewählte Capricen von Paganini (teils mit Klavierbegleitung), dazu ein Satz aus dem zweiten Violinkonzert (in Kreisler Bearbeitung für Violine und Klavier) Paganinis Fantasie über „Dal tuo stellato soglio“ aus Rossinis „Mosè in Egitto“, Stücke von Wieniawski (auch wieder die Légende), Zimbalist (die Fantasie über Rimsky-Korsakovs „Der goldene Hahn“) und zum Abschluss von Sarasate (Zapteato und die Carmen Concert Fantasy). Ein bunter Strauss also, bei dem Oistrakh solo oder mit Yampolsky (1946-1954) sowie mit Abram Makarov (Carmen Fantasy, rec. 1943) und dem USSR Academic State Orchestra unter Kondrashin (Légende, rec. 1954) zu hören ist.

Das ist gerade eine schöne Entdeckungsreise!

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