zoji
Keine Ahnung, ob das heute noch vorkommt, aber aus der Blues-Lektüre früherer Jahrzehnte erinnere ich mich, dass die Musiker laufend von investigativ gelaunten und mutmaßlich weißen Journalisten gefragt wurden, was das denn eigentlich sei, der Blues (passierte Jazz-Musikern das eigentlich auch?). Ich glaube, nicht ein einziger hat sich an einer musiktheoretischen Erklärung versucht.
Die junge Kollegin, Generation Y oder Z, hatte wirklich keine Ahnung. Woher auch? Sie war wirklich interessiert. Aber diese Erklärung hat ihr kein Stück weiter geholfen. Ich unterstelle, wer das so zu erklären versucht, hat es selber nicht verstanden. Hätte man vielleicht nur die Namen John Lee Hooker oder B.B. King erwähnt, wäre ihr besser geholfen gewesen.
The Black Keys = Hard Rock:
Bin ja wie gesagt kein Experte für die, aber eine gewisse Neigung zu Garage Rock haben sie schon auch, oder? Wobei ich wiederum auch kein Experte für Garage Rock bin.
Eigentlich wurscht, wie man das nennt, aber ganz verkehrt war das auch nicht. Meine Gefährtin war wohl vor allem irritiert, dass ich nach Wochen und Monaten Jazz-der-40er-und-50er-Jahre-Hören auf einmal diese krachige Black Keys Platte einlegte. Thickfreakness wurde tatsächlich im Keller des drummers aufgenommen und klingt auch so.
Unser Austausch hat dazu geführt, dass ich endlich mal wieder ein Fat-Possum-Album geordert habe, allerdings aus der Soul Abteilung, Don Bryant. Mir sagt der nichts, scheint aber als Komponist einiger Klassiker kein Unbekannter zu sein. Wo ist soulpope, wenn man ihn braucht?
Und ich habe mir mal das hier angehört:
Junior Kimbrough – Most Things Haven’t Worked Out (1997)
Das ist Musik, die scheint wirklich aus dem Unterleib und -bewusstsein zu kommen, da schaffen sich die unterdrückten Ängste, Wünsche und Triebe Gehör.
Mal nachgefragt: Will man nur ein einziges Album von Junior Kimbrough haben, welches empfiehlt sich?
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„Für mich ist Rock’n’Roll nach wie vor das beste Mittel, um Freundschaften zu schließen.“ (Greil Marcus)