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firecrackeraus dem Leonard-Cohen-Thread: @jan-lustiger
jan-lustigerIch meine eher: Gilmore Girls hat so wunderbare Dialoge, dem kann keine Übersetzung der Welt gerecht werden. (sorry für Offtopic)
Ich glaube alles lässt sich gut übersetzen, wenn man’s kann – und die Übersetzung nicht am Fließband entsteht.
Also da ich ja tatsächlich ein paar Bücher übersetzt habe, glaube ich, da ganz gut Einblick zu haben, und ich würde sagen: Normaler Fließtext, ja, zumindest so, dass die lesende Person es nicht merkt, wenn etwas zwangsweise unter den Tisch fällt. Das kann dauern, aber irgendwann knackt man auch die härteste Nuss.
Dialoge sind eine andere Nummer. Mehr noch, wenn sie einigermaßen zu den Lippen der Schauspielerinnen passen sollen. Und noch mehr noch wenn sie so gewitzt, mit Andeutungen bespickt sind und so konsistent zwischen den Zeilen mit kulturellen Besonderheiten spielen wie bei den Gilmore Girls. Die Serie ist einfach zu gut geschrieben, um irgendwas an der Sprache zu ändern. Sorry, das ist wie Oscar Wilde in der Übersetzung zu lesen: No-Go! (Also, Synchronisation ist schon an sich ein No-Go – hier bin ich ausnahmsweise überzeugter Snob – aber bei den Gilmore Girls ganz besonders.)
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