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Vorhin, allein im Kino:
Treasure – Familie ist ein fremdes Land (Treasure, Julia von Heinz, 2024)
Lena Dunham und Stephen Fry reisen als Tochter-Vater-Gespann von New York ins Polen der frühen 1990er. Denn Frys Figur Edek ist ein Überlebender der Shoah, und seine Tochter Ruth will durch die Reise zu ihren Wurzeln finden. Julia von Heinz gibt sich wirklich alle Mühe, ebenso wie die Darsteller, dem schwierigen Thema gerecht zu werden. Das ist hier weniger der Holocaust selbst, sondern der Umgang der Überlebenden mit ihm, und die ungeheure Belastung, die er auch für die Generation(en) danach noch darstellt. Wenn man sich darauf einlässt, ist der Film teilweise hoch emotional, doch schon beim Sehen kam ich nicht umhin, die reichlich konventionelle Machart des Films ein wenig zu bedauern. Eine radikalere Erzählweise, oder auch nur der Verzicht auf jede nicht-diegetische Filmmusik, wäre vielleicht angemessener gewesen. Trotzdem, ein Film, den ich mit Gewinn gesehen habe, denn schließlich ist das Thema ein wichtiges, bis heute bedeutsames. Es filmisch angemessen zu zeigen ist zugleich auch eine der großen Herausforderungen in diesem Medium.
@pfingstluemmel: Jetzt habe Kinds of Kindness vergessen. Schande über mich, aber das hole ich morgen nach.
zuletzt geändert von motoerwolf--
And all the pigeons adore me and peck at my feet Oh the fame, the fame, the fame