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mc-weissbier (…) aber eines muss ich schon festhalten: Um „gut“ zu sein, muss Musik nicht zwingend „Soul“ haben! Man kann sich auch an vielen anderen „Bestandteilen“ erfreuen wie z.B. Virtuosität, Klang, Arrangements, Texte, etc.
Ich bin ehrlich gesagt erst über „The Nightfly“ von Fagen zu Steely Dan gekommen. Hab das Album vor ein paar Wochen wieder gehört und es hat nichts von seiner Faszination verloren. Da passt für mich einfach alles perfekt zusammen, inkl. Cover. Und klanglich war es damals das Maß der Dinge.
(…)Tolles Konzert, gerade auch was den Sound anging!
Natürlich, es war salopp und so überhaupt nicht musikwissenschaftlich formuliert und dazu noch missverständlich. Ich meinte nicht, dass die Musik mit dem Genre Soul in Verbindung gebracht werden müsse, aber in einer bestimmten Weise schon beseelt sein müsse. Kraftwerk hat das rausgekürzt, gewisse Techno-Spielarten haben das noch brutalisiert, aber mir sei die Unschärfe verziehen. Für mich haben auch die Französischen Suiten von Bach, gespielt von András Schiff, sowohl eine distanzierte Reserviertheit und sind dennoch gleichzeitig merklich beseelt, dazu ist auch kein Posing nötig, es reicht die Musik, die auch nirgends irgendwelchen Schmelz, Schmalz oder sonstwas birgt.
Meine Anmerkungen zu Fagens Musik hat für mich nichts mit Mangel an Gefühl oder Wärme zu tun, vielmehr mit einem Mangel an emotionaler Resonanz, wenn sich das denn auf diese Weise besser präzisieren lässt.
Unterstützt wird das zum Beispiel auch durch die Behandlung der Vocals. Die häufige Verdoppelung oder Vertrippelung, es geht schon fast in Richtung Chorsatz (Manhattan Transfer), und dies nimmt der Stimme in diesem Fall das Persönliche, auch das Risiko. Dieser Effekt schafft in diesem Fall eine gewisse Distanz zwischen dem Hörer und der Stimme des Sängers und das ist sicher einkalkuliert.
Bei der Solostimme Fagens, wenn sie mal nicht vertrippelt und verchort wird, fällt mir auch ein, dass der Sänger von Grizzly Bear das offenbar gut findet, wie Fagen singt. Gerade in den höheren Lagen deutlich geschnürt und merklich gepresst, wie meine Frau als Sängerin vielleicht sagen würde.
talkinghead2Viele Fragen, kurze Antwort:
Von Doobie Brothers, Toto und den frühen Chicago mag ich ein paar Tracks.
Ähnlich geniale Arrangements und Melodien hatten für mich Supertramp auf ihren besten vier Alben.
Bei den Neuheiten muss ich leider passen.
Aber vielleicht hörst du einfach mal in mein momentanes Lieblingsalbum rein:
Fabrizio De André – Creuza De Ma (1984)
Habe ich gemacht, finde ich interessant, ich höre da eine moderne Weiterentwicklung von Gianmaria Testa, natürlich geht er auch den Weg weiter, den Paul Simon mit Graceland populär gemacht hat, aber auch die Nahost-Einflüsse fügen sich problemlos ein.
krautathausZu Maxine empfehle ich jedem, die brillante Analyse von Emile Nolte anzusehen: https://www.youtube.com/watch?v=cIjDYD9oFrg&t=878s
Aimee Nolte vermittelt ihre Begeisterung sehr anschaulich, danke für den Link! Ich frage mich, wie viele Hörer da tatsächlich folgen können. Auch der von Go1 erwähnte Youtuber macht es sehr interessant, gefällt mir. Nun kenne ich zum Beispiel echt viele Zappa-Hörer, auch Musiker darunter, aber keiner von ihnen wollte jemals herausbekommen, wie die elegante Schlussakkordfolge (hier einfacher) in “The Torture Never Stops” (Studioversion auf der “Zoot Allures”) erklärt werden kann (hier mein Lieblingskanal dazu auf Youtube) Und ich vermute, bei Steely Dan machen sich vielleicht einige Tanzmusiker darüber Gedanken – so war jedenfalls meine Erfahrung in meiner Jugend in Lübeck mit Brand X, Weather Report und den Crusaders und Joni Mitchell, aber das war’s dann auch schon.
Womit ich bei einem weiteren Punkt bin. Wäre ich Produktmanager von “The Nightfly” oder auch von “Morph the Cat” (gefällt mir weitaus besser), dann wäre ich sehr froh über mein Produkt und dessen Branding. Allgemein gilt Fagens Musik als technisch ausgefeilt, intellektuell, poliert. Musik gilt als stark durchdacht und arrangiert, wurde sogar als studiofokussierte Perfektion beschrieben. Dazu passt das mit der emotionalen Distanz auch gut. Viele, und damit meine ich nicht die Foris, freuen sich, dass sie die Qualität zu schätzen wissen, die sie ja gereicht bekommen. Sie wissen die Wertigkeit zu schätzen, wissen um die Güte der Studiomusiker, erleben die Komplexität und finden die Texte gewitzt (das sind meist die Muttersprachler, nehme ich an). Käufer einer Cola-Dose oder einer Marlboro-Schachtel haben häufig den Eindruck, immer dieselbe Dose zu kaufen oder immer die selbe Schachtel. Was ich damit sagen will: Ich weiß, das Produkt ist gut, denn es ist ein Volvo, ein Jack Daniel’s, ein Lloyd’s-Schuh, ein Peugeot-Fahrrad, whatever. Die Gleichsetzung funktioniert.
Jay Leno hatte mal Kevin Eubanks und Kollegen als Studioband, da war Exzellenz selbstverständlich, ging auch komplett locker von der Hand. Stings “Bring On The Night”-Tour mit den Weather-Report-Promis soll lustig anzusehen gewesen sein, wenn Marsalis und die anderen die Stücke regelmäßig aus der Kurve trugen und Sting mit seiner Telecaster hoffnungslos überfordert war aber tapfer lächelte. Aber es ging nicht um Exzellenz!
Für mich ist Persönlichkeit entscheidend, und wenn ich das hier sehe wie neulich im Nachbarthread, dann sehe ich wenig Freude und viel Strenge. Ich frage mich, wie das kommt.
zuletzt geändert von kingberzerkkrautathaus
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Tout en haut d'une forteresse, offerte aux vents les plus clairs, totalement soumise au soleil, aveuglée par la lumière et jamais dans les coins d'ombre, j'écoute.