Antwort auf: Folgende Radiosendung dringt bald an mein Ohr

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beatgenroll

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BR2, 23:05 Nachtmix mit Noe Noack Late Nite Sounds: Von Bayern 2, Bremen Zwei und MDR Kultur 

Songs Of The Motherland

„In der Familie Hutchings hat sich in London mit der Wiederveröffentlichung des Albums „Song Of The Motherland“ ein Kreis geschlossen. Orville Hutchings, heute 70, kam 1964 als Zehnjähriger mit seinen Eltern aus Kingston, Jamaika nach England. Früh begeisterte er sich für das Sound System in seiner Nachbarschaft und lernte dort als Toaster das rhythmische Sprechen zur Musik. Orville Hutchings taucht tief ein in die Geschichte und Musik seiner Vorfahren, die aus Afrika als Sklaven in die Karibik verschleppt wurden. Er erkennt in Jah Rastafari seinen Lebenssinn, studiert Grafik und Design und beginnt als Iyapo Anum Texte und Gedichte zu schreiben und tritt als Dub Poet auf. Als vor 40 Jahren ein regelrechter Hype um Dub Poeten wie Mutabaruka, Linton Kwesi Johnson, Oku Onuora und viele andere entsteht, beginnt auch Iyapo Anum an seinem Album zu arbeiten. 1985 veröffentlicht er „Song Of The Motherland“ auf seinem eigenen Label Ankh Arts in kleiner Auflage. Im Unterschied zu den anderen Dub Poeten seiner Zeit reimt und toastet Iyapo Anum nicht zu Reggae Grooves, sondern er geht einen Schritt zurück nach Afrika und unterlegt seine Texte mit Burru- und Nyabighi-Beats. Das Album „Song Of The Motherland“ wird von Kritikern gefeiert, aber nie nachgepresst oder auf CD veröffentlicht. Als „Lost Classic“ ist es nach ein paar Jahren vergessen. Bis Shabaka Hutchings, der prägende Geist und „kulturelle Anstifter“ der neuen, englischen Jazz Szene mit seinem Vater Orville das Titelstück „Song Of The Motherland“ neu aufnimmt. Die essenziellen Zeilen aus diesem Song: „Ich bin die Schwarze Seele, ich bin Schwarze Geschichte, ich bin Schwarze Kultur, ich soll nicht verleugnet werden“, hat Shabaka Hutchings schon lange verinnerlicht und mit seinen Bands Sons Of Kemet, Shabaka And The Ancestors und The Comet Is Coming die Werte seines Vaters Orville weitergetragen. Nun ist das kulturelle Herzstück der Familie Orville, das Album „Song Of The Motherland“, endlich wiederveröffentlicht worden Orville Hutchings nennt sich inzwischen Ank Anum und sein Sohn Shabaka hat auf seinem eigenen Label Native Rebel Recordings das Album „The River Doesn’t Like Strangers“ der Jazz-Saxophonistin Chelsea Carmichael veröffentlicht, das den Geschichte ihres Vaters über den Rio Grande in Jamaika nachspürt.“

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