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zojiSo and so, würde ich Dir nicht als nächstes nahelegen. Die erste CD ist eine späte Live-Aufnahme in, für mein Empfinden, eher etwas unterdurchschnittlicher Qualität. Nehme ich gerne mit, weil es ja nicht wahnsinnig viel von ihm gibt, zwingender Teil eines Freddie-King-Grundstocks sind die für mich aber nicht. Die zweite CD ist musikalisch top, enthält ein Dutzend oder so seiner frühen Instrumentals (die ich immer ein wenig in Nähe oder als Vorläufer oder so zum Surf wahrnehme). Aber die bekommt man nicht nur in, die hast Du sogar bereits teilweise auf Let’s Hide Away in besserer Form. Burglar ist auch für mich ein Top-Album, natürlich auch wegen der Funkyness, die ja zu der Zeit nicht unüblich war. Was ihn aber hier für mich über seine beiden Namensvettern erhebt, dass das immer noch einen sehr festen Handgriff hatte, während es bei den beiden anderen allmählich so ein wenig in Richtung geschliffener Kanten tendiert.
Ja, die frühen Instrumentals klingen wirklich fast wie Surf Rock. Finde ich sehr charmant. Und das späte Burglar ist schön satt, fett und saftig. „Fester Handgiff“ (oder Händedruck) ist sehr schön ausgedrückt.
Hier gerade etwas von der multiplen Grenzgängerin Nina Simone:
Nina Simone – Sings The Blues (1967)
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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)