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30.08.2024 – Basel, Stadtcasino – Kammerorchester Basel: Femmes exceptionnelles
Kammerorchester Basel (Julia Schröder)
Francesco Piemontesi Klavier
Fanny Hensel (1805–1847): Ouvertüre in C-Dur
Ludwig van Beethoven (1770–1827): Konzert für Klavier und Orchester Nr. 4 in G-Dur
Emilie Mayer (1812–1883): Sinfonie Nr. 5 in f-Moll
Die Woche drauf ging es am Freitagabend an die Saisoneröffnung des Kammerorchester Basel, das eine Tour mit Hélène Grimaud geplant hatte, die allerdings nach den Proben und dem ersten Konzert (Gstaad, 18.8.) krankheitshalber ausschied und von Francesco Piemontesi ersetzt wurde („femmes et homme exceptionnelles“). Das war dann für meine Ohren das Problem bei diesem Konzert, das aber auch so sehr gut war. Das Kammerorchester spielte ohne Dirigentin, vor allem in der Symphonie von Emilie Mayer nach der Pause übernahm Konzertmeisterin Julia Schröder vom ersten Pult aus die Leitung. Das gelang alles sehr gut, auch in der Ouvertüre von Hensel und auch beim wunderbaren Konzert von Beethoven, dem ein kammermusikalischer Ansatz, ein lebendiges und agiles Musizieren sehr gut steht. Ich hatte von Grimaud einen relativ trockenen Ansatz erwartet, der da auch super reingepasst hätte. Piemontesi spielte das Konzert für meine Ohren gar zu romantisch, wirkte in den Gesten oft etwas zu gross für den Rahmen, zu üppig in der Klanggestaltung. Das scheint aber in erster Linie mein Problem gewesen zu sein, denn der Applaus war riesig. Mein Highlight war es dann, einmal eine der sehr hörenswerten Symphonien von Mayer im Konzert erleben zu können – ein Stück, in dem es auch immer wieder eingängige, ja liedhafte Melodien zu hören gibt (orphisch eben, steht ja oben).
Davor hatte ich in der Kunsthalle Basel die Ausstellung von Toyin Ojih Odutola gerade noch erwischt und die neu eröffnete von Sandra Mujinga auch noch angeschaut. Von Odutola stammen die Bilder hier.
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