Re: Suede

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dennis-blandford
Jaggerized

Registriert seit: 12.07.2006

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kramerEs fehlen keine B-Seiten und Live-Versionen würde ich nicht als vollwertige B-Seiten betrachten. Bei „We Believe In Showbiz“ musst Du natürlich ein wenig abstrahieren, gerade bei einem Song dieser Phase in einer offensichtlich sehr frühen Demo-Version. Hast Du mal eine Live-Version von „Stay Together“ gehört? Klingt auch beschissen. Ohne Ausnahme. Es gibt einige Suede-Songs die nur in der Studio-Version überzeugen und live wahre Rohrkrepierer sind. Natürlich gibt es auch Fälle, wo das Gegenteil der Fall ist – „Moving“ und „Animal Lover“ nennt Anderson selbst als Beispiele. „Wonderful Sometimes“, „Be My God“ und „Art“ wurden zurecht weggelassen, denn keiner dieser Songs ist der Rede wert. Da konnten auch Simon Joyce und Justin Welch nichts mehr retten.

„Wonderful Sometimes“ würde ich nie so schlecht sehen wie du. Durchaus eine Blaupause für die Uptempo-Stücke der Frühphase mit schnell geschlagener Akustischen. Gary Crowley hat das Demo damals wohl nicht ohne Grund zur „Single of the week“ ernannt. Anderson hat noch nicht die Ausstrahlung von 92-94 aber für die Entstehungsphase 1990 eine durchaus respektable Aufnahme. Ähnlich höre ich „Art“ was deutlich näher an den frühen SUEDE ist. „Be my god“, eher im Stil von „How soon is now“ (für meine Ohren) gehalten, fällt dagegen etwas ab.

Insgesamt hätte ich es als legitim angesehen diese Stücke auf dem neu aufgelegten Debut zu verbraten. Eher noch als diverse Urversion (mit schrecklichem Gesang) wie z.B. Bike tragedy aka To the birds.

„Stay together“ war für mich Anfang 1994 der Inbegriff einer guter Suede Single inkl. „Making of the video“ bei MTV. Faszinierender als hier waren sie für mich nur mit „Animal Nitrate“ u. „We are the pigs“. Die B-Seiten der 12“ sind die Essenz der Übergangsphase u. nun höre ich „We believe in showbiz“ als Überbleibsel dieser Sessions u. diese halbgare Idee kickt mich gar nicht. Da kann ich so lange hören wie wich will. Meine Erwartungshaltung war eindeutig zu groß.

Eigentlich wollte ich mir nicht alle Tonträger nochmal zulegen.
Kann jemand (fictionamster?) was zur Suedeversion von „Refugees“ sagen? Ich bin ja immer noch Fürsprecher für das letzte Album. Auf jeden Fall besser als „Head Music“, diesem Rohrkrepierer aus 1999 bei dem auch die B-Seiten der Singles nichts taugen.

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"And everything I know is what I need to know and everything I do's been done before."