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Sehr anschaulich, danke fürs Zeigen!
Ich bin sehr unbeholfen, aber auch anfällig für diese Art Persona. Verträumt, feengleich, progressiv. Das reicht bei mir zurück bis „The Kick Inside“. Projektionsfläche ist ja immer ausreichend vorhanden.
Ich müsste jetzt nur noch die Inhalte verstehen, also das, was über Liebe, Verlust, Identität und allgemein das Leben in der modernen Welt hinaus geht. Geht mir leider auch beim Hip-Hop oft so, dass man mir da über die Straße helfen muss. Aber „True Blue Interlude“ macht die Begegnung sehr leicht. Auch „Image“ gefällt mir schon mal sehr gut. Interessanter Bass auch, da reicht die Spur direkt zu Tony Levin. Das Album ist stimmig und das Schlagzeug geht schon oft in die richtige Richtung und hat zum Glück wenig mit Drummachine-Stereoptypen zu tun. Ich war durch die oftgenannte Prog-Komponente aufmerksam geworden. Aber da fehlt mir noch ein bisschen was, aber es ist ja auch kein Wunder und genau dort trennen sich die Generationen. Vor allem bei „That’s my floor“, aus meiner Sicht interessant aber noch zu harmlos. Aber für „Cry for Me“ bin ich wirklich nicht mehr 20-jährig genug, und das ist nicht ihre Schuld! Zudem fehlt mir da die Lebenslinie der Pop-Richtung. Skippe ich durch ihren Reddit-Thread, merke ich aber schnell: Nicht meine Welt.
Was mir am Disk-Album gefällt: mir scheint, es gibt einen sehr menschlichen Kern. Aber mir fehlt noch etwas die Orientierung. Vielleicht gibt’s ja mal ein Erklärvideo irgendwo – oder einen guten Artikel. Gibt es eigentlich noch die Spex? Da würde vielleicht etwas erörtert werden hinsichtlich des Bedienens männlicher Projektionsflächen, Verweigerung traditioneller Geschlechterrollen (was man so gern in entsprechenden Artikeln beim Bullshitbingo findet), visuelle Ästhetik und Gesangsstil.
Zum Titel: im Internet fand ich den Hinweis, es handele sich um einen Begriff aus der Insektenforschung.
Der Text des schön verträumten „Feeling DiskInserted?“ legt zumindest bei mir die Vermutung nahe, so genau müsse man das alles auch gar nicht wissen. Muss ich bei den Melvins ja auch nicht.
Look inside, through the sky
All around us
Angel on a satellite
Glad you found us
Meine Tochter würde sagen: „Papa, das ist doch gar nicht Deine Musik.“ Stimmt schon, aber es war auch beim Debüt von Billie Eilish so, bei „Have one on me“ von Joanna Newsom, bei „The Kick Inside“ und und und. Und an Stücke wie „Watching T.V.“ könnte ich mich dennoch schnell gewöhnen.
Auch wenn das mehrfarbige Vinyldoppelalbum sehr hübsch ist: dieses Mal kann ich hoffentlich widerstehen.
Update: Die „What’s in my bag?“-Episode hat wirklich geholfen. Sehr viele Kartierungspunkte dabei. Und siehe da: der Weg zu Tony Levin war gar nicht weit (King Crimson: „Red“ und „Discipline“). Jetzt setzt sich das bei mir auch viel leichter zusammen, danke!
zuletzt geändert von kingberzerk--
Tout en haut d'une forteresse, offerte aux vents les plus clairs, totalement soumise au soleil, aveuglée par la lumière et jamais dans les coins d'ombre, j'écoute.