Antwort auf: AI/KI macht Musik (und anderes …)

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marbeck
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Heute, 19:20 Uhr auf 3Sat: Künstliche Musik – Die KI-Revolution im Pop

Das perfekte Imitat einer Popstar-Stimme lässt sich sekundenschnell produzieren. KI-Musik ist immer weniger von menschengemachter Musik zu unterscheiden. Wohin führt das?

Ein Film von Hanna Langreder und Karsten Gravert

Musikschaffende sind mal besorgt, mal enthusiastisch angesichts der neuen Software. Als erstes trifft es vor allem Produzierende von Gebrauchsmusik, aber auch Megastars wie Billie Eilish und REM sind alarmiert.

Erster KI-Song in den deutschen Charts

Im August 2024 schafft es erstmals ein von KI komponierter Song in die deutschen Charts: „Verknallt in einen Talahon“ platziert auf Platz 48 zwischen Beyoncé und Taylor Swift. Der Song wird nicht nur wegen des kontroversen Titels heiß diskutiert, sondern auch wegen der Komponistin: der Künstlichen Intelligenz. Produziert hat den Chart-Erfolg der Softwareentwickler und Hobbymusiker „Butterbro“. Ein paar Prompt-Angaben, ein Klick – und schon landet das Ergebnis in den Charts! Ist es wirklich so einfach? Programme wie Suno oder Udio machen das Komponieren im besten Fall zum kreativen Blumenpflücken: Inspiration per Mausklick. Auch der Salzburger Musikproduzent Thomas Foster ist begeistert von den neuen Möglichkeiten. Er produziert Musik und Jingles für Werbung und Radio und in den Abendstunden bastelt er an Club-Hits für Ibiza, Marbella und Co. Andere Menschen braucht er dafür kaum noch: Dank KI kann er selbst Streichorchester und mehrstimmigen Gesang in seine Musik einarbeiten.

Schöne neue Musikwelt also? Mit dem technologischen Fortschritt steht zugleich die eigene Zukunft vieler Musikschaffenden auf dem Spiel. Moritz Eggert, Präsident des deutschen Komponistenverbands, warnt vor massivem Job-Verlust durch KI. Nicht nur Komponisten, auch Sängerinnen und Sänger könnte dieses Schicksal ereilen.

Natürlich macht es Angst

Selbst absolute Profis wie die österreichische Sängerin Monika Ballwein haben mitunter Schwierigkeiten, computergenerierten Gesang von echter Stimme zu unterscheiden: „Es macht mir natürlich Angst ersetzt zu werden, das gebe ich zu.“ Während einige Megastars wie Billie Eilish, REM und Sam Smith einen Brandbrief gegen die Entwertung von Musik durch KI schreiben, setzen andere auf eine Umarmung der neuen Technik. Die kanadische Sängerin Grimes etwa stellt ihre Stimme als Download zur Verfügung: Verwendung gegen 50 Prozent Beteiligung am Gewinn! Und auch die in Berlin lebende Künstlerin Rania Kim alias Portrait XO hat bereits ein KI-Modell ihrer Stimme errechnen lassen.

Werke hätten nicht verwendet werden dürfen

Wer seine Stimme dagegen nicht zu Markte tragen will, fragt sich, wie sie sich wirklich schützen lässt. Und ob sie womöglich nicht längst ohne Wissen genutzt wurde. Schließlich mussten die KI-Programme mit Abertausenden Werken trainiert werden. Der GEMA-Vorsitzende Dr. Tobias Holzmüller mahnt: „Man darf nicht vergessen, der einzige Grund, warum es diese KI gibt, ist, dass Generationen von Musikerinnen und Musikern Werke geschrieben haben. Die hätten gar nicht verwendet werden dürfen.“ Da wäre es nur fair, wenn die Urheber vergütet würden, findet auch Bruno Kramm. Der Musiker und IT-Nerd versucht, die KI-Programme zu überlisten und zu beweisen, womit sie ursprünglich gespeist wurden.

https://www.3sat.de/kultur/kulturdoku/kuenstliche-musik-100.html

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