Antwort auf: Der letzte Film, den ich gesehen habe (Vol. II)

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Letzte Woche zur „noche cubana“ mit Filmen von und über Nicolas Guillén Landrián – es gab im ersten Teil die sieben von Trigon restaurierten Dokumentar-Kurzfilme … und die sind wahrlich brillant!

En un barrio viejo | In einem alten Viertel | Dans un vieux quartier -1963 – 9′
Los del baile | Die Tanzfreudigen | Ceux qui aiment danser – 1965 – 6’27
Reportaje Plenaria Campesina | Reportage Bauernversammlung | Reportage à l’assemblée paysanne – 1966 – 9,53’
Ociel del Toa | Ociel vom Toa | Ociel du Toa – 1965 – 16’28
Un festival | Ein Festival | Un festival – 1963 – 10,12′
Coffea Arábiga | Kaffee Arabica | Café Arabica – 1968 – 17’37
Taller Claudio A. Camejo de Línea y 18. | Werkstatt Ecke Línea und 18 | Atelier à l’angle de Línea et 18 – 1971 – 14’55

Am tollsten der erste von 1963, „Ociel del Toa“ (Teil einer Trilogie mit „Reportaje“, der dritte zugehörige wurde noch nicht gefunden) und „Coffea Arábiga“. Dass Landrián vor dem Kaffee-Film schon Probleme hatte und danach weggesperrt wurde, Anfang der Siebziger dann endgültig Berufsverbot kriegte (und immer wieder im Gefängnis und in der Psychiatrie verschwand) ist eher in der Hinsicht verblüffend, dass das nicht früher geschehen ist, denn die Filme sind in so vieler Hinsicht entlarvend, ironisch, doppelbödig … eine grandiose Entdeckung!

Drei weitere von Anfang der Siebzigern gehören zu den zehn der insgesamt siebzehn Filme, die wieder entdeckt wurden, dabei handelt es sich aber um die letzten, brav gehaltenen Dokumentationen, über die der Kameramann in der Dokumentation Landrián (Ernesto Daranas, Kuba, 2023), die im zweiten Teil lief, wie es scheint völlig zu Recht meinte: das ist nicht mehr Landrián. Eine einzige Einstellung im einen, in der Doku ausschnittweise gezeigten Film, liess er gelten. Die Doku von Daranas, dessen Bemühungen überhaupt erst zur Suche nach den Filmen im kubanischen Filmarchiv geführt hat, ist etwas weniger toll, bietet aber, falls man die Filme nicht auch zu sehen kriegt, viele längere Ausschnitte, gibt erschreckende Einblicke in das Archiv (die Mitarbeitenden dort bewegen sich mit richtig krassen Atemschutzmasken, das Zeug gammelt buchstäblich vor sich hin … und das Archiv ist riesig), ein langes Gespräch mit der deutlich jüngeren Witwe, die einiges an Räuberpistolen aus der Biographie (der eigenen auch) zu berichten hat, und sehr berührend: eine Wiederbegegnung vom Kamermann Livio Delgado mit Ociel und seinem Kollegen (Foto oben) Jahre später (Foto unten).

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