Antwort auf: Ich höre gerade … Jazz!

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thelonica

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redbeansandrice Amina Claudine Myers salutes Bessie Smith ich hatte irgendwie gehofft, hiermit mehr anfangen zu können… also, klar, das ist ein Statement, ein Album aufzunehmen, dass sich so direkt auf die Tradition bezieht… eine LP Seite mit Stücken von Bessie Smith, eins mit Myers Stücken, die da quasi drauf antworten, so weit so gut… jetzt ist ja es so, dass Myers auch prima selber eine Bluessängerin hätte werden können, die sich auf dem Klavier begleitet… also: gerade wenn man sich so die A Seite dieser Platte anhört, oder der ersten der zwei Tracks auf der B Seite, dann präsentiert sie hier als solche… ich bin in der Materie nicht tief genug drin, um zu sagen, ob es jetzt noch irgendwelche ironischen oder sonstigen Brechungen gibt, oder ob das einfach Pianoblues ist… Ist ja auch überhaupt nicht verkehrt mit; und auf dem letzte Track kommen dann nochmal ein paar Facetten dazu… kann man sich alles anhören — aber, dass Leute sagen, das hier sei ihr bestes Album, das überrascht mich doch….

Der erste Track geht mehr in Richtung Allen Toussaint meets Carole King meets Aretha. Danach dann ein „richtiger“ Blues, dritter Song hat dann mehr Jazz Elemente, wobei man da auch Überschneidungen zu church music hören kann (s. Ray Bryant, Keith Jarrett). Kann und sollte man so als kreative  Künstlerin machen. Und ich glaube auch, dass man ein pures Bessie Smith Tribute ganz ohne Recherche zu classic female blues,  Clarence Williams und anderen Begleitern vielleicht nicht einfach machen kann, denn Bessie Smith spielte meistens nicht selber Piano. Myers hat sicher genug Musik und Inhalte absorbiert, um das auf ihre Art umzusetzen. Interessant finde ich hier noch den Drummer Jimmy Lovelace, denn man kennt ihn vielleicht nur von frühen George Benson LPs, oder bei Wes Montgomery, oder bei Prince Lasha (bei „Inside Story“ auch zusammen mit Cecil McBee).

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