Antwort auf: Der letzte Film, den ich gesehen habe (Vol. II)

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ford-prefect
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Eine kleine humoristische Indie-Perle: Leningrad Cowboys go America von Aki Kaurismäki von 1989 auf YouTube. Trifft genau meinen Humor. Aus diesem Roadmovie, das es lediglich mit deutschen Untertiteln gibt, nicht deutsch synchronisiert, ging damals die ursprünglich fiktive Kapelle als echte Showband hervor. Die schräge finnische Big Band, deren Markenzeichen fest betonierte Stegfrisuren und ebenso lange und spitze Lederschuhe sind, begibt sich auf Drängen ihres windigen Managers Vladimir auf Tournee quer durch die USA. Mit ihrem toten und tiefgefrorenen Bassisten in einer Holzkiste auf dem Autodach. Wirkt ein bisschen wie Blues Brothers auf LSD. In New York beginnt die Reise, dort stehen die Leningrad Cowboys für einen kurzen Augenblick vor dem CBGBs … treten darin aber leider nicht auf. Der Filmregisseur Jim Jarmusch hat einen Gastauftritt als Gebrauchtwagenhändler.

Später spielen die LC den Song „Born to be wild“ in einer texanischen Biker-Kneipe … und verlieren zunehmend das Vertrauen in ihren Tourmanager Vladimir, der seine Schützlinge ausnutzt und mit einem Beutel Zwiebeln als Mittagessen abspeist, während er sich eine fette Fleischkeule schmecken lässt und haufenweise Budweiser-Dosen leert. Die legendäre rot-weiße Budweiser-Dose … amerikanisches Kulturgut schlechthin. Es gibt eine Fortsetzung von 1994 namens „Leningrad Cowboys meet Moses“.

In den 1990er Jahren waren die Leningrad Cowboys mit den Toten Hosen befreundet. Das gipfelte im Sommer 1995 in einem öffentlich ausgetragenen Freundschaftsspiel in Eishockey der beiden Bands gegeneinander im Eisstadion in Düsseldorf. Im Juni 1997 traten die LC auf dem 1000. Konzert der Hosen im Düsseldorfer Rheinstadion auf. 2009 haben die Leningrad Cowboys hier bei uns in Worms auf dem Jazz-Festival Jazz & Joy gespielt, leider war ich nicht dabei. Wäre toll, wenn die Combo mal wieder auf Tour käme.

zuletzt geändert von ford-prefect

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Wayne's World, Wayne's World, party time, excellent!