Antwort auf: Ornette Coleman

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wahr

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vorgarteninteressante gedanken hier. ich muss gestehen, dass ich colemans trompetenspiel auch schwierig finde – also stören würde es mich niemals, aber ich hatte irgendwie immer das gefühl, dass das ein bisschen respktlos gegenüber cherry war. also jemandem, der einen unkonventionellen instrumentenansatz wirklich kultiviert hat – genauso wie denardo coleman seinen zugang zu den drums. das ist eine arbeit, die coleman nicht geleistet hat. auf der violine höre ich das anderes, das war einfach ein bestimmter sound, den er damit erzeugen wollte, und das verstehe ich sofort. was hadens arbeit in verschiedenen duos angeht, fehlt mir da immer was, das kann ich aber gar nicht genau beschreiben. ich verehre ihn ja, aber wirkliche magie hat sich bei mir immer im zusammenspiel mit drummern eingestellt.

Ich sehe in Colemans Trompetenspiel nicht das Ziel einer besonderen Stilkultivierung, insofern auch keinen Verrat an anderen Spielern. Eher einen Unterbrecher von Routinen. Als Perspektivwechsel. So wie Wayne Shorter Chick Corea auf Moto Grosso Feio dazu brachte, Marimba, Drums und Perkussion zu spielen. Vielleicht spielt auch eine bewusste Provokation eine Rolle, darin ist ja der Wollpullover tragende Plastiksaxofon spielende Coleman ganz gut gewesen. Ich glaube aber, Provokation ist beim Thema Trompete nur ein Nebeneffekt. Mir scheint Colemans Interesse am eigenen Trompetenspiel hauptsächlich darin zu liegen, es ganz konventionell spielen zu können. Vielleicht fühlte sich das schon ungewöhnlich genug für ihn an.