Antwort auf: Ich höre gerade … Jazz!

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thelonica

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friedrich

@thelonica BEN WEBSTER – The Warm Moods Neulich bei einem Straßenflohmarkt die CD mitgenommen, aber eigentlich war ich nicht am Straßenflohmarkt interessiert, wegen Lebensmitteln war ich unterwegs. Ist dann aber doch ganz schöne Musik, wenn man es auf Repeat hört wächst es ab der Hälfte. Eins der ersten Alben auf Reprise und damals war es noch das Label von Sinatra. Es ist ein bißchen „Music With Feeling“ Teil II, allerdings auch ohne Billy Strayhorn, ohne Ralph Burns und ein paar andere Leute. Persönliche Highlights wären „I’m Beginning To See The Light“, „It Was So Beautiful“, „The Whiffenpoof Song“ und „There’s No You“.

In meinem polytheistischen Olymp thront Ben Webster ganz weit oben. Habe eine Reihe Alben von und mit ihm, weitere Neuanschaffungen sind aber vorerst nicht geplant, sofern mir nicht was ganz tolles in die Hände fällt. So schön sein Spiel ist, Ben Webster ist Ben Webster und bleibt Ben Webster und seine stilistische Entwicklung hält sich im Rahmen. Da kann er sich auch mal etwas redundant anhören – wenn auch auf hohem Niveau. Einer CD vom Straßenflohmarkt kann man aber sicher nur schwer widerstehen. Wenn Du sagst, das Album hört sich „ein bisschen wie „Music With Feeling“ Teil II, allerdings auch ohne Billy Strayhorn, ohne Ralph Burns und ein paar andere Leute“ an, frage ich mich und Dich: Wie hört sich denn „Music With Feeling“ Teil I an?

„Music With Feeling“ enstand ja mit Streichern, es ist ein Mix aus Standards und hier und da ein Stück von Strayhorn oder Ellington. Und es zeigt sehr schön, dass man auch mit Streichern swingen kann, auch bei langsameren Stücken. Zudem würde ich das Album in die Nähe von „In The Wee Small Hours“ (Sinatra) rücken wollen, es verwundert somit nicht, dass das spätere „Warm Moods“ bei Reprise gemacht wurde. (Ich höre zudem eine Nähe zu vintage Filmmusik, weniger zu älterer „Popmusik“). Harry Sweets Edison war ja auch auf ein paar Sinatra Alben als Solist – meist sehr kurz – zu hören. Was mir gut gefällt, man bekommt nicht mit, dass ein Stück wie „My Greatest Mistake“ nur 3 Minuten und 35 Sekunden lang ist. Es fühlt sich viel länger an, weil es bedachtsam arrangiert und gespielt wurde. Bei Ben Webster darf man auch die Sidemen nicht unterschätzen, es gibt die geniale Rhythmusgruppe, die Holzbläser und Streicher ergänzen sich, oder spielen verschiedene Sachen. Ellington z.B. hat eher seltener auf die Trompeter und Posaunisten verzichtet, hier werden sie gar nicht gebraucht. Aber die Bassisten Wendell Marshall und George Duvivier sind ganz doll wichtig für das „Feeling“. Louie Bellson und Osie Johnson sind zu  hören. Ich habe „Music For Loving“ mit dem Harry Carney Album am Ende, quasi „Music With Feeling“ plus etwas Bonusmaterial.

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