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Hier auch Enja-Nachbereitung mit Arthur Taylor’s Wailers Wailin‘ at the Vanguard, live an zwei Tagen Ende August 1992 aufgenommen, das zweite und leider auch schon letzte Dokument der Band, bei der ein neuer Pianist dabei ist: Abraham Burton (as), Willie Williams (ts), Jacky Terrason (p) und Tyler Mitchell (b). Das Album ist richtig schön aufgebaut, mit einem „street intro“, dann ein kurzer Theme Song („A.T.’s Shout“, gefolgt vom kurzen „Bridge Theme“ und Band Intros, bevor es mit „Dear Old Stockholm“ und „Stressed Out“ zur Sache geht. Walter Bolden hat das „Bridge Theme“ (das noch zweimal erklingt), „Stressed Out“ und auch „Mr. A.T. Revisited“ sowie „Harlem Mardi Gras“ beigetragen – und damit das meiste Material hier. Im ersten Teil kriegt Terrasson noch ein Feature über Bud Powells „So Sorry Please“ (im Interview mit Peter Pullman im Booklet, in dem Taylor voller Enthusiasmus über die Band spricht, erwähnt er, dass er ein Album mit Powell-Stücken machen wolle – dazu kam es leider nicht mehr). Es gibt nach der Hälfte einen kurzen „interchat“, dann ein Ellington/Strayhorn-Medley („Sophisticated Lady“ mit Terrasson, „In a Sentimental Mood“ mit Williams und „Chelsea Bridge“ mit Burton) und am Ende nach dem „Bridge Theme“ ein kurzes „Salt Peanuts“. Das ist also irgendwie total old fashioned (Bolden war mit Jahrgang 1925 nochmal vier Jahre älter als Taylor, er hat u.a. mit Stan Getz, Coleman Hawkins, Gerry Mulligan, Howard McGhee, Duke Jordan und Lambert Hendricks & Ross aufgenommen) – aber das brennt so lichterloh, hat so eine Präsenz, dass es völlig gegenwärtig und relevant wirkt. Produziert hat das Brian Bacchus, Richard Seidel agierte als „executive producer“ … wäre Taylor noch etwas länger unter uns gewesen, hätte er bestimmt auch noch das Allard-Treatment gekriegt, aber leider starb er im Februar 1995 mit 65 Jahren.
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