Startseite › Foren › Kulturgut › Für Cineasten: die Filme-Diskussion › Der letzte Film, den ich gesehen habe (Vol. II) › Antwort auf: Der letzte Film, den ich gesehen habe (Vol. II)
Gestern im Heimkino noch die letzte Langspielfilmlücke geschlossen: Melissa P. (Luca Guadagnino, IT 2005) – ein Kassenhit in Italien, aber bei der Kritik ziemlich durchgefallen, wie es scheint. Als eine Art Warm-Up für die darauf folgende Trilogie allerdings ein aufschlussreicher Film voller interessanter (nicht unbedingt: starker) Frauenfiguren, der auch empathisch mit seiner Protagonistin mitgeht, der 15-16jährigen Melissa, die ihre Sexualität entdeckt, durch unterschiedliche Faktoren – Neugierde, eine Bereitschaft zur Unterwürfigkeit, aus der hinaus sie eine Stärke zu machen versucht, aber auch das völlige Desinteresse der Mutter, die Abwesenheit des Vaters, den Verlust der geliebten Grosssmutter (Géraldine Chaplin, für einmal ganz gut besetzt, das hatte Guadagnino wohl wirklich von Beginn weg total im Griff), die ins Heim abgeschoben wird (wo sie noch eine neue Liebe erlebt, bevor sie plötzlich stirbt) – in ein Sexualverhalten abrutscht, das aus dem Film eine Art Skandal gemacht haben wird … zumindest in einem katholischen Land wie Italien, wo drum wohl die Leute ins Kino gerannt sind.
--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba