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Special Delivery (Regie: Park Dae-min – Südkorea, 2022) 6,5/10
A Quiet Place: Day One (Regie: Michael Sarnoski – USA, 2024) 7/10
Civil War (Regie: Alex Garland – USA, 2024) 8,5/10
Vielfältige Gründe werden in diesen Kriegstagen kolportiert, warum man für die, die uns beklauen, kämpfen/morden sollte. Alex Garland hält sich in Civil War erst gar nicht mit diesem Unfug auf, sondern bringt es in einem surrealistischen Weihnachtsdeko-Set auf den Punkt: „Die schießen auf uns. Wir schießen auf die.“ Es gibt so gut wie keine Erklärung zu politischen Hintergründen, wenn man mal von Namen der Bürgerkriegsparteien wie „Portland Maoists“ absieht. Man darf sich sogar über eine Allianz von Kalifornien und Texas freuen. Am Ende steht die Ermordung des Präsidenten, unsere Pressehelden dienen sich den neuen (vorübergehenden?) Herrschern an. Zynisch? Weitaus weniger als Krieg an sich. Ein richtiger Lumpenpazifistenfilm. Schönste Szene: Die lodernde Höllenfahrt zu einem Song von Sturgill Simpson. Auf dem Soundtrack glänzen außerdem die Silver Apples, Suicide und De La Soul.
Dass Michael Sarnoski zuvor Pig gedreht hat, kann man in der anrührenden Szene erkennen, als eine Figur völlig ehrlich, verzweifelt und schutzlos zugibt, sie habe Angst. In dieser emotionalen Schnörkellosigkeit selten im Mainstream-Kino gesehen. Mit einer der stärksten Momente im dritten Teil von A Quiet Place, den ich mir natürlich im Multiplex-Kino angesehen habe, um die Meta-Ebene mitzunehmen: Keiner der Zuschauer könnte auch nur eine Minute im Setting des Films überleben: Gequatsche, Geknister, Gefresse. Es war ein Fest.
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Come with uncle and hear all proper! Hear angel trumpets and devil trombones. You are invited.