Antwort auf: Ich höre gerade … Jazz!

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vorgarten

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coleman hawkins, the hawk flies high (1957)

ein instabiler, immer wieder kippender triller in hohen klavierlagen, dazu ein unendlich lang gehaltener trompetenton, so steigt „juicy fruit“ aus dem thema in die soli ein, und die zeit steht still. ein verrückter moment in einem album, das so gar nicht von der stange ist und gleichzeitig eine für mich ungreifbare melancholie hat. bebopper’s aftercare, möchte man denken, doch der leader läuft gegen irgendetwas sturm. „ruppig“ würde @friedrich sagen, und das trifft es, ähnlich wie webster war auch hawkins scheinbar öfter in keiner schmusestimmung, selbst hier auf „laura“ nicht. ich rechne ja nie mit so viel individualismus ende der 50er, dabei habe ich gerade helen merrill gehört. und überhaupt spricht daraus nur meine unkenntnis.

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