Antwort auf: Ich höre gerade … Jazz!

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gypsy-tail-wind
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vorgarten
mir kommt das alles eher reserviert und einen tick zu langsam vor, also halte ich mich am großartigen gonsalves-solo über „pannonica“ fest.

Kann ich nachvollziehen … diese Terry/Gonsalves-Alben überzeugen mich auch nicht so recht. Plural wegen „Diminuendo, Crescendo and Blues“ von den C-Jam All Stars (RCA, und weil aus DE mit einem Carlos Diernhammer am Klavier – von Buenos Aires nach Holzkirchen in Oberbayern, hat aber schon in München studiert, bei Brocksieper – [haha!] – Greger gespielt und war „auch unter Pseudonym als Sid Sidney, Peter Covent, Pedro Gonzalez und Charlie Steinmann“ unterwegs, wie Wiki weiss). „Pannonica“ ist aber wirklich eine Perle (sagt auch wer im Org-Faden glaub ich?)

Bei mir heute nach Flanagan (zweite Runde nach gestern) und dem Lux Quartet bisher:



Ich könnt natürlich überall erste Eindrücke dazuschreiben … soll ich? Hab ja die Hoffnung, irgendwann im Sommer im Enja-Faden nochmal ein paar Runden weiterzumachen.

Aber gut, erste Eindrücke: das Art Taylor-Album ist ziemlich stark, eine echte Working Band (das Verve-Album will ich wohl auch noch – aus dem Vanguard und noch produziert von Richard Seidel, das war wohl bevor da alles über Allard lief) … das von Tsilis ziemlich (modern) mainstream, was bei dem Line-Up zu erwarten ist – beide hörte ich nur recht oberflächlich (Zahnschmerzen helfen nicht, was die Aufmerksamkeit angeht). Krantz, mit demselben Trio im Studio, klingt sehr viel weicher, wärmer, gepflegter als live („2 Drink Minimum“). Bei Levin musste ich erstmal über den seltsamen Akzent der Sängerin hinwegkommen bzw. -hören, was aber überraschend schnell gelang und den Blick auf ein total charmantes Album frei legte (auch Hippie-Schiene, oder?) – das Kornett fand ich besonders toll. Bei Flanagan/Mraz eigentlich keine bzw. bescheidene Erwartungen – und wie schön, dass das ganz anders ist: ohne Drummer klingt Flanagan viel freier, und das ist total schön. Wie alle anderen braucht auch Jackson noch ein paar Runden – aber die Gitarren-Stücke finde ich super, die mit Gesang teils schon auch, aber das zerfällt vielleicht ein wenig. Was er hier wohl alles spielt? Es steht nur „guitars“, sicherlich akustische (eingesteckte?) und elektrische, ev. auch eine Bassgitarre? Es gibt immer mal wieder Overdubs, zwei oder manchmal sogar drei Spuren? Jedenfalls interessant und reizvoll vom ersten Eindruck her. Das Wiederhören vom vermissten „Zimbabwe“ (die alte CD tauchte nicht wieder auf) war wunderbar – was für ein tolles Album! Irgendwie das Scharnier zwischen den Bands mit Ward und Ekaya, dünkt mich, auch wenn das noch total die Band mit Ward ist (also keine personellen Überschneidungen mit Ekaya ausser Ward, der ja auf dem ersten, wie „Zimbabwe“ 1983 entstandenen Album (und auch auf „Water from an Ancient Well“ von 1985) noch dabei ist. Tolles Playing nicht nur von Ward sondern auch vom Leader, Essiet Okun Essiet ist auch stark, und Don Mumford ist auch toll … hier findet, drum das mit Ekaya, die kargere Ward-Band („Africa – Tears and Laughter“, „Dollar Brand at Montreux“, „Duke’s Memories“, „South Africa“) eine neue Richtung hin zu wärmeren, üppigeren Klängen, und die Standards fügen sich da auch super ein (oder spielen vielleicht sogar eine Rolle?) – das sind jetzt mehr als kurze Eindrücke, aber das ist von den Alben auch das eine, das ich schon länger kenne … jetzt bin ich im Konzert mit dem Gruntz-Trio im Atlantis in Basel (kennen wir hier alle dank Elsie Bianchi, wer’s nicht kennt, Hand auf, dann folgt umgehend Sperre ;-) ), fürchterliches Cover, aber gab’s für 2.99 bei Discogs, als ich Alben von Marty Ehrlich kaufte … und klar, auch das ist eine eingespielte Combo (Mike Richmond-b und Adam Nussbaum-d), es gibt allerlei Originals, die auch mal klare Vorbilder haben, so „Autum Again!“, auf dem Franco Ambrosetti als Gast auftritt. Um Welten besser als das Cover, was ja nicht viel heisst … ja: eigentlich wirklich ziemlich super!

PS: Ist „In Your Own Sweet Way“ „It Never Entered My Mind“ von Dave Brubeck der Standard, der am häufigsten auf Enja-Alben auftaucht? Hat Winckelmann den manchmal gedroppt beim Smalltalk im Studio?

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