Antwort auf: Umfrage: Die 20 besten Tracks von Hüsker Dü

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#12320025  | PERMALINK

wahr

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Beiträge: 15,224

jan-lustiger

magicmatthesIch mochte immer Grant Hart mehr als Bob Mould

Meine Liste wird auch sehr Grant-lastig sein. Einfach der stärkere Songwriter.

Das würde ich nicht so sehen. Beide haben jeweils ihren Stil, der aber auch im wechselseitigen Kontakt zum anderen steht. Vielleicht ist Hart von der Richtung her der melodiösere von beiden, vielleicht auch gefühlt der sensiblere, auf Innensichten ausgerichtet. Manchmal ist er aber auch derjenige, der (besonders in der späten Hüsker-Phase) dazu neigt, seine Songs mit Wiederholungen etwas auszuwalzen. Mould ist kompositorisch oft ein kraftvoller, explosiver Nach-Außen-Träger, der Steigerungen und Varianten einbaut. Manchmal belässt er es bei einer wütenden Rohheit, die ich auch in seinem Gesang finde. Beides zusammen kann eine enorme Power entfalten. Dann aber kommt auch wieder so ein selbstreflektierender Übersong von ihm wie Too Far Down, wo es um Innenzustände wie Depressionen und Suizidgedanken geht. Selbst dort richtet Mould das Wort nach Außen, an eine andere Person: „I’m down again / And I don’t know how to tell you“. Ich stecke aber in den Hüsker-Lyrics nicht so en detail drin. Kann also auch sein, dass mich mein Eindruck täuscht, was die Unterschiede von Hart und Mould angeht. Es gibt auf jeden Fall auch problematische, diskussionswürdige Texte wie zum Beispiel derjenige von Diane, den man leicht als misogyn interpretieren könnte. Ich sehe darin aber eher das Psychogramm eines Vergewaltigers und Mörders aufgeführt. Quasi ihr Midnight-Rambler-Moment.