Antwort auf: Culture Wars, Kulturelle Aneignung, Identitätspolitik, Wokeism …

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bullitt

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Beiträge: 20,657

bullschuetz
Aber zumindest rechtsaussen ist doch auch echt viel schlimmer.

Ob da an rechter oder ein woke-links-muslimischer Mob in Malmö vor dem Hotel einer Jüdin wegen ihrers jüdischen Herkunft hetzt, ist mir ehrlich gesagt keinerlei weitere Abstufung in schlimm oder schlimmer wert.

und damit verharmlost und relativiert. […] Schönreden, wegsehen und verharmlosen bis die Hütte brennt.

Ich verstehe deinen Punkt, aber das erscheint mir doch etwas melodramatisch. Hütten haben die Woken ja wirklich noch nicht angezündet. Wenn was gebrannt hat in den vergangenen 30 Jahren, waren es eher Asylunterkünfte.

Und wieder die Whataboutism-Karte. Führt wie gesagt zu nichts. Das eine macht das andere nicht besser. Und darum geht`s bei Max Frisch auch nicht.

Wer das nach den Geschehnissen in Malmö noch tut, tut es spätestens ab jetzt mit vollem Wissen.

Erstmal: Das waren Demos, bei denen Leute Standpunkte vertreten haben, die kritikwürdig sind. Strassenschlachten gab es, soweit ich weiß, nicht.

Eine zwanzigjährige jüdische Teilnehmerin eines internationalen Musikwettbewerbs wurde von einem Mob belagert, massiv bedroht und musste unter Polizeischutz mehrfach ihre Unterkunft wechseln. Für mich komplett inakzeptabel, das mit „Standpunkte vertreten“ zu relativieren und „kritikwürdig“ war an der Anwesenheit von Eden Golan rein gar nichts, da sich nicht als politische Repräsentantin vor Ort war, sondern als Sängerin.

Ansonsten siehe oben: Ich bezweifle, ob wokeness der Generalschlüssel ist, um Malmö zu erklären. Mich zermürbt obendrein die Schwarzweißzeichnung bei den Geschehnissen vom 7. Oktober und danach – und zwar von zwei Seiten. Die durch keine Vorgeschichte zu rechtfertigende Bestialität des Hamasterrorangriffs steht für mich außer Zweifel. Mich macht es ratlos, dass Leute wie Thunberg das so übel ignorieren.

Mich auch.

Ich zucke aber auch immer etwas zusammen, wenn der Angriff vom 7. Oktober rhetorisch in die Nähe des Holocausts gerückt wird. Ich weiß schon, du hast das nicht „verglichen“, sondern nur „seit dem Holocaust“ geschrieben. Nur steht die Vokabel halt trotzdem im Raum und legt durch die Blume nahe, dass angesichts der Exorbitanz des Verbrechens alles andere als bedingungslose Parteinahme für Israel schon an Antisemitismus grenzt. Und dabei ist mir unwohl.

Bedingungslose Parteinahme was das militärische Vorgehen betrifft, habe ich nie gefordert und nein, eine Lösung zur Beilegung des Nahost-Konflikts kann ich hier leider auch nicht beitragen. ;-)

latho

bullitt Äääääääähhm, welche Kriterien müssen denn erfüllt sein, um als Antisemitin durchzugehen??? Was für ein infamer Vergleich und Verharmlosung vom Feinsten. Rowling hat sich dagegen ausgesprochen, dass Aktivisten ihre gefühlten Alternativfakten institutionalisieren, Thunberg supported eine antisemitische Terrororganisation, die im Oktober den größten, bestialischsten Massenmord an Juden seit dem Holocaust zu verantworten hat. Punkt. […]

Konsistent antisemitisches Verhalten, auch in Wort und Schrift. Nur mal auf einer Hamas-Demo mitlaufen reicht mir da nicht, zumal es momentan ja bedauerlicherweise schick zu sein scheint. Nur mal eine Hamas-Parole mitbrüllen ist nicht genug, eine Schrift verfassen, in der die üblichen antisemitischen Klischees vebreitet werden

Sie trägt beharrlich in Bild, Wort und Schrift zur Dämonisierung Israels bei und beteiligt sich als Rädelsführerin an einem Mob, der das Canceln einer jüdische Sängerin durch massive Nötigung bis hin zu Morddrohungen erreichen will. Keine weiteren Fragen.

Auf der anderen Seite ist Rowling genauso blind wie ihre Gegner, wenn sie bei dem Thema Transidentität nur die biologistische Seite sieht.

Nochmal, sie sprach sich vor allem gegen die Institutionalisierung aus, mit gutem Recht. Wenn man gefühlten Alternativfakten den  Weg in staatliche Institutionen ebnet, sprechen wir demnächst darüber, ob die Evolutionstheorie noch „zeitgemäß“ ist und den nächsten Schritt will ich mir dann lieber gar nicht erst ausmalen.

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