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herr-rossi
latho
Apropos: Greta Thunberg ist also nun umstandslos zur Antisemitin erklärt worden, aber wenn beispielsweise J. K. Rowling als „transphob“ bezeichnet wird, dann ist das irrationale woke Cancel Culture, die die Meinungsfreiheit und die Freiheit als solche bedroht und zudem die bürgerliche Existenz einer hilflosen Milliardärin mit millionenfacher Followerschaft zu vernichten sucht … Dabei sind die Muster, mit denen die Einordnung in beiden Fällen begründet bzw. von den Protagonistinnen bestritten werden, auffallend ähnlich.
Ich zumindest hätte Thunberg (von der ich nicht wirklich viel halte) nicht als Antisemitin tituliert, sondern als jemand, der bei antisemitischen Demos mitgelaufen und entsprechende Slogans verbreitet hat. Bei JK Rowling finde ich es nochmal komplizierter. Und ich hatte es schon mal gesagt: die Ausrede „die hat Geld, die kann das ab“, finde ich absolut daneben.
Äääääääähhm, welche Kriterien müssen denn erfüllt sein, um als Antisemitin durchzugehen??? Was für ein infamer Vergleich und Verharmlosung vom Feinsten. Rowling hat sich dagegen ausgesprochen, dass Aktivisten ihre gefühlten Alternativfakten institutionalisieren, Thunberg supported eine antisemitische Terrororganisation, die im Oktober den größten, bestialischsten Massenmord an Juden seit dem Holocaust zu verantworten hat. Punkt.
bullschuetzIch grüble jetzt schon länger, was dran sein könnte an der Behauptung von @bullitt, dass aus den USA importierte universitäre Wokeness hinter den Pro-Palästina- bzw Anti-Israel-Protesten stecke (..) Und dass all das mal mehr, mal weniger stark grundiert ist von Antisemitismus, bedarf kaum der Erwähnung, denn das toxische „Gerücht über die Juden“ durchzieht die Menschheitsgeschichte. Insofern ist nichts von all dem, was wir derzeit wahrnehmen, neu.
Bis auf diesen Satz würde ich da bei eigentlich gar nichts widersprechen. Nur was soll der bedeuten? Natürlich sind die Ausprägungen des Wokeism nicht im luftleeren Raum entstanden, was überhaupt kein Grund dafür ist, die heutigen Auswüchse in Form obskurer selbst ernannter Opfer-Allianzen mit Anspruch auf Deutungshoheit nicht trotzdem zu benennen. Achtung, an dieser Stelle nochmal ein missionarischer Buchtipp meinerseits: Esther Bockwyt beschreibt in „Woke – Psychologie eines Kulturkamfs“ sehr gut, wie der Begriff von der Bewegung selbst inzwischen tabuisiert wird, um eine Problematisierung zu verhindern. Forderungen und Maßnahmen sollen als „normal“ wahrgenommen werden und nicht mehr mit „woke“ etikettiert werden (frei aus dem Gedächtnis zitiert). Und das erlebe ich hier im Forum auch immer wieder. Immer wieder wird mit „Aber rechts ist ja schlimmer“ argumentiert und damit verharmlost und relativiert. Ein Hund kann aber Flöhe und Läuse gleichzeitig haben. Erinnert mich schon länger an Biedermann und die Brandstifter von Max Frisch. Schönreden, wegsehen und verharmlosen bis die Hütte brennt. Wer das nach den Geschehnissen in Malmö noch tut, tut es spätestens ab jetzt mit vollem Wissen.
zuletzt geändert von bullitt
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