Antwort auf: Ich höre gerade … Jazz!

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vorgarten

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wadada leo smith, amina claudine myers, central park’s mosaics of reservoir, lake, paths and gardens (2024)

nach dem ersten hören gestern abend war ich buchstäblich sprachlos. jetzt läuft das wieder und hat so eine selbstverständliche größe und klarheit, dass man noch nicht mal in der richtigen stimmung dafür sein muss – es setzt die stimmung einfach selbst. bei smith ist der überraschungseffekt nicht mehr so groß, aber was myers da macht, ist wirklich genial: immer der richtige akkord, nichts überdeckend, und wenn sie störrisch eigene wege einschlägt, hört smith einfach nur zu (im ersten stück gleich, nach 8 minuten, kommt sie mit einer völlig neuen idee, und smith überlässt ihr das finale). ich habe wirklich keine ahnung, was sie da genau machen, wo sie sich treffen, aber den eindruck, dass sie völlig orientiert sind. es gibt ein solostück von myers, auf dem sie auf neuem terrain landet – von gospel über freejazz in ihrer eigenen welt, in der sie alle anderen abgehängt hat und sich noch nicht mal mehr darüber wundert.

man kann das aber auch einfach auflegen und sagen: sehr schöne musik. es ist nichts kompliziertes oder abschreckendes darin.

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