Antwort auf: Culture Wars, Kulturelle Aneignung, Identitätspolitik, Wokeism …

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irrlicht
Nihil

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Beiträge: 31,323

Zu @bullschuetz sehr gutem Kommentar vielleicht noch eine Anmerkung: Ich denke, ein zentraler Grund, warum „Wokeism“ erstaunlich oft mit den Tendenzen zusammenfällt, liegt schon auch im zeitgenössischen, sehr klaren intersektionalen Raster. Insbesondere in den letzten fünf bis zehn Jahren hat es über Social Media enorm an Tragweite gewonnen, die Welt in klar definierte Opfer- und Tätergruppen herunterzubrechen, Grautöne und Schattierungen sind eher ungern gesehen. Täter sind in der Regel weiß, männlich, privilegiert, Opfer in der Regel FLINTA, nicht weiß und „betroffen“.

Ich finde den Ansatz hilfreich, um auf Mehrfachdiskriminierung hinzuweisen (im Sinne, dass eine lesbische schwarze Frau von Queerfeindlichkeit und Rassismus betroffen sein kann), aber oft eher untauglich, wenn es darum geht, die Realität wirklich gut abzubilden, nicht zuletzt aufgrund des einfachen Umstandes, dass auch Opfer zu Tätern werden können, manchmal sogar beides sind usw. Letztlich sind es immer Annäherungen an sehr vage Strukturen, ich habe aber doch sehr den Eindruck, dass es durch die simplifizierte Matrix dieser Herangehensweise oft zu absurden Blüten kommt.

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Hold on Magnolia to that great highway moon