Startseite › Foren › Über Bands, Solokünstler und Genres › Eine Frage des Stils › Blue Note – das Jazzforum › Bill Frisell › Antwort auf: Bill Frisell
Am morgigen Himmelsfahrt-Donnerstag spielt Bill Frisell in einer Kirche in Berlin-Kreuzberg. Hatte angenommen, dass er solo spielt, habe heute aber erfahren, dass er im Trio mit Thomas Morgan und Rudy Royson auftritt – mir beide bisher unbekannt.
Habe zwei Karten für meine Gefährtin und mich gekauft. Nun kennt meine Gefährtin Bill Frisell aber bislang noch überhaupt nicht. Wie führe ich sie am besten schonend an diese Musik heran? Vielleicht so: Bill Frisell spielt Gitarre. Meist wird er als Jazzmusiker bezeichnet, aber oft klingt seine Musik wie Country. Er hat aber auch ziemlich krachige Avantgarde-Sachen gemacht und manchmal macht er auch „Weltmusik“. Er hat Filmmusik zu Buster Keaton-Filmen aufgenommen und ein Album mit „Vertonungen“ von Gerhard Richter-Gemälden. Madonna hat er auch mal gecovert. Seine beiden Solo-Alben sind sehr atmosphärisch, manchmal unheimlich, irgendwie introvertiert und versponnen. Und live wird er wohl auch viel improvisieren, an Effektgeräten rumschrauben und auf Knöpfchen drücken. Aber man erkennt ihn immer sofort wieder!
Alles klar?
Habe dann lieber ein paar Bill Frisell-Alben angespielt. Ob das einen besser auf das Konzert vorbereitet? Weiß ja selber nicht so recht, was uns da erwartet. Ein mehr oder weniger aktuelles Trio-Album von BF kenne ich leider nicht …
Aktuell läuft bei mir das hier. Klingt sicher völlig anders als ein Auftritt im Trio.
Werde vom Konzert berichten.
--
„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)