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Jimmy Smith – Root Down (Jimmy Smith Live!) (1972)
The real thing! Hatte ich schon ziemlich lange im Regal stehen, aber kaum mal angehört. Das erste Stück darauf feuert so hyperaktiv aus allen Rohren und ist so aufdringlich, dass ich mich gar nicht getraut hatte, das Album komplett anzuhören. Erinnert mich sogar ein bisschen an die wohl mit Kokain gedopten Miles Davis-Live Alben Mitte der 70er, die mich völlig überfordern. Der kreischende Wahnsinn! Danach wird Root Down zum Glück etwas ruhiger, bleibt aber natürlich immer soulig und funky und ist auch deutlich zupackender als Jimmy Smith-Alben der 50er und 60er. Im heimschen Wohnzimmer ist das mit dieser Dichte und diesem Druck eine Herausforderung, live muss einen das weggeblasen haben.
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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)