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latho
nicht_vom_forum
irrlichtDie Einlassungen von Voss sind gemäß dem, was ich seit einigen Jahren über Youtube, TikTok, Twitter etc. erlebe, bei vielen Aussagen nämlich durchaus akkurat.
Wobei „das Internet“ ja schon immer ein Raum für queere Subkulturen war. Gerade zu den Zeiten als die Mainstream-Gesellschaft (und die Gesetzeslage) noch nicht so liberal waren. Früher halt in Usenet und Co., heute bei tumblr, twitter und insta.
Das Internet war das Medium für Minderheiten, das stimmt.[..]
Mir ging’s um diesen zeitlichen Aspekt. Das Internet als Schutzraum gerade für LGBT ist älter als Voss. Dass das jetzt sichtbarer ist, liegt m. A. n. an der gesellschaftlich Liberalisierung und an der Zentralisierung auf wenige Plattformen und nicht daran, dass Leute jetzt ihre sexuelle Orientierung wechseln wie die Socken.
Zum Rest Zustimmung, die Formulierung ist mir allerdings zu passiv. Facebook, Twitter, Telegram und Trollfarmen sind ja nicht zufällig so wie sie sind.
Zum Inhalt: Ich würde mir bei Leuten bei Voß und Co. als allererstes wünschen, dass sie sich mehr mit dem Thema LGBTQ beschäftigen, bevor sie sich mit ihren Thesen in die Öffentlichkeit trauen. Das wirkt auf mich immer so, als hätten sie kaum mit LGBT-Menschen gesprochen. Fälle, dass vermeintlich heterosexuelle (oder cis) Menschen sich nach Jahren oder Jahrzehnten als LGBT zu erkennen geben, sind ja nicht selten. Und das ja oft in einem Alter, bei dem jugendlicher Experimentierwille als Begründung wirklich ausgeschlossen werden kann.
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Reality is that which, when you stop believing in it, doesn't go away. Reality denied comes back to haunt. Philip K. Dick