Antwort auf: Umfrage – Die 20 besten Tracks von Rod Stewart

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latho
No pretty face

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herr-rossiWo wir gerade so schön diskutieren, wollen wir mal über Texte sprechen? ;) Rods mit Abstand größter Hit ist tatsächlich nicht „Sailing“, sondern „Tonight’s The Night“, 1977 die meistverkaufte Single im UK, in den USA und in Kanada. Sie traf also offensichtlich den Zeitgeist. Sie taucht nicht in allen Listen auf, in einigen aber recht weit oben. Ich will sie auch niemandem madig machen, aber der Text ist für mein Empfinden nicht gut gealtert. „My sweet virgin child“, dessen Zögern der Ich-Erzähler mit schönen Worten und Drinks begegnet und dem Wunsch, doch Türen und Fenster zu schließen, damit man ungestört sei. Und der Sänger dazu hatte die 30 schon überschritten …
Das war in jener Zeit in Film und Musik tatsächlich sehr beliebt und verbreitet, das Motiv des erfahrenen Erwachsenen, der einen jungen Mensch zur Frau bzw. zum Mann „macht“. Weswegen ich das überhaupt anspreche – einige Jahre zuvor hat Rod noch selbst aus der Sicht des verführten Schülers gesungen, der ein Spielzeug für eine erfahrene Frau ist, und sehr schön beschrieben, warum das alles nicht so geil ist, wie es vordergründig klingt, zumindest für den jüngeren Menschen in einer solchen Konstellation. Mit der Transferleistung hat es dann anscheinend nicht so ganz geklappt … In „Do Ya Think I’m Sexy“ wird dagegen auf Augenhöhe gebalzt – wholesome.

Dass in den 70ern die sexuelle Revolution einige arg merkwürdige Blüten trug (um das mal blümerant auszudrücken) unterschreibe ich sofort. Auf der anderen Seite, sehe ich Roddy jede kleine Schmierenkomödie nach (wobei ich Maggie May gar nicht mal so angefasst empfinde, eher als nostalgisch-verklärte Erinnerung an eine ältere Liebhaberin), der Mann hat in der von mir (schon zweimal) erwähnten Autobiographie klar dargelegt, dass es ihm immer nur um Spaß ging. Nach Möglichkeit ohne dabei ein Arsch zu sein.

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If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.