Startseite › Foren › Fave Raves: Die definitiven Listen › „Sterne an“ – das nüchterne Bewertungsforum › Track by Track: Alben unter der Lupe › The Beatles – Please Please Me › Antwort auf: The Beatles – Please Please Me
1. I saw her standing there *****
One, two, three, four und los geht die wilde Fahrt. Vielleicht der beste Opener eines Debutalbums aller Zeiten. Eigentlich muss man nur diesen einen, ersten Song der ersten Platte hören und ist den Beatles gleich verfallen. Dynamisch, nach vorne. Das Gitarrensolo im Mittelteil ist so «dreckig» und mitreissend. Den Song könnte ich in Dauerschleife hören, ein Song für die Insel.
2. Misery *****
Und gleich geht’s auf (fast) demselben Niveau weiter. Lennons Gesang, die Harmonie bei «Misery», der Rhythmus im Hintergrund.. Stimmt einfach alles. I-Tüpfchen das «lalala» beim Fadeout, klarer 5er.
3. Anna (go to him) ****1/2
Wie auf so vielen Beatles Songs ergänzt sich der Leadgesang so gut mit dem Backgroundgesang. Lennon legt sich rein, vor allem der Part ab «all of my life..» packt einfach. «but let me tell me now..» Klasse!
4. Chains ***
George meldet sich gesanglich an. Fällt etwas ab nach den drei richtig starken Startersongs. Kann man gut weghören, aber muss ich nicht gezielt anspielen. Georges Lead ist zwar sehr sympathisch, aber das Ganze ist mir irgendwie etwas zu harmlos.
5. Boys ***1/2
Und jetzt kommt auch Ringo zum Zuge. Highlight für mich das «all right George» und das darauffolgende Solo inkl. «Gekreische» (Paul?) im Hintergrund. Es hört sich an, als hätten Ringo und die Jungs Spass gehabt bei der Aufnahme. Und Ringo-Songs haben sowieso immer diesen gewissen Charme.
6. Ask me why ****1/2
Typischer Song aus der Startphase, mit den Harmonien und den Backgrounds. Passt wunderbar als B-Seite von Please Please me. Kleines Highlight: Das leicht heisere «cry» nach gut einer halben Minute. Ok, Detail. Tolle frühe McCartney/Lennon Komposition mit einem starken John im Lead.
7. Please Please me *****
Hier stimmt einfach alles, vom Aufbau, den Harmonien, der Mundharmonika, dem Sound. Einfach ein Brett von einem Song. Das «Come on – come on» bleibt ewig im Ohr und vor dem geistigen Auge sieht man direkt John an einem Mikro vorlegen und Paul & George am anderen antworten. Hier geht gar nichts anderes als 5 Sterne oder? Drittbester Song der Platte.
8. Love me do *****
Erste Single und gleich ein Song für die Ewigkeit. Hier ist Johns Mundharmonika noch präsenter als bei Please Please me, einprägsam und unverwechselbar. Ok, textlich natürlich noch kein Meisterwerk. Auch ist der Song eigentlich sehr repetitiv. Aber einmal gehört und für immer im Ohr. Kann ich nie zuviel hören.
9. P.S. I love you ***1/2
Hat vermutlich im Jahre 1963 tausende Teenagerherzen zum Schmelzen gebracht. Ist mir etwas zu harmlos, aber durch die recht monotone Tonlage und Pauls Gesang trotzdem schön gelungen.
10. Baby it’s you *****
Manchmal brauchts nur ein «Shalalala» und der Song wird zum 5er! 😊 Das Lied werde ich ewig fühlen und mit-shalalalen.. Eines der besten Covers, welches die Beatles aufgenommen haben.
11. Do you want to know a secret ****1/2
Nicht von George geschrieben, aber gesungen. Für mich absolut die korrekte Wahl für den Leadgesang. Schönes Bassspiel und sowieso instrument-technisch und rhythmisch toll gespielt, auch was die Drum- und Gitarrenarbeit angeht.
12. A taste of honey **1/2
Kein Totalabsturz aber trotzdem der schwächste Song auf der Platte. Ist mir zu schleppend, zu schwerfällig. Allenfalls noch interessant wegen dem Double-Tracking von Pauls Gesang.
13. There’s a place *****
Schon vom Intro an mitreissen und dann mit Paul und John in der Kombi, wirklich ein schönes Beispiel wie die beiden sich auch gesanglich ergänzten. George spielt auf den Punkt. Und so ein Plätzchen braucht doch jeder.
14. Twist and shout *****
Wir alle kennen die Geschichte über die Entstehung des Albums innert weniger Stunden und dem letzten Song auf der Platte. Der heisere Lennon haut hier aber mal richtig einen raus. Das Echo von George und Paul dazu, das haareschüttelnde «ooooh», die sich steigernde Stimmüberlagerung, das Solo dazwischen.. Mit dem Eröffnungssong der beste Song des Albums, Meilenstein der Musikgeschichte. Und wenn auch ein Cover, eine Ansage der Fab4: Hier sind wir! Energetisch, jung, talentiert und bereit die Welt zu erobern. Ein Song, den man immer einmal zu wenig gehört hat.
Gesamthaft natürlich *****
Welch ein Start auf der Reise zum Musikolymp. Kann ich mir täglich mehrmals geben. Für mich hätte nach diesem Album schon Schluss sein können, ich würde die Beates trotzdem lieben. Keine Ahnung, ob es ein besseres Debutalbum gibt, für mich ist es die Nummer 1 diesbezüglich. Als eine Hälfte der beiden besten Bands aller Zeiten legen die Liverpooler gleich mal die Latte sehr hoch. Da hat die andere Hälfte doch ein paar Alben mehr gebraucht um dasselbe Level zu erreichen.
Please please me und die Beatles, ich werde beides ewig lieben.
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