Antwort auf: Der letzte Film, den ich gesehen habe (Vol. II)

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latho
No pretty face

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motoerwolf
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The Zone of Interest (Jonathan Glazer, 2023)
Der Film legt sich wie Blei auf die Seele des Zuschauers, oder, fast wichtiger, des Zuhörers. Denn die Tonspur kommt direkt aus der Hölle. Das betrifft auch die Dialoge, vor allem aber die Atmo. Freilich weiß ich nicht, wie Auschwitz klang, aber mir scheint, Glazer hat das gut eingefangen. Und es ist entsetzlich. Auch bildlich ist der Film herausragend komponiert. Farbgestaltung, Bildausschnitt und Einstellungsgröße sind perfekt gewählt. Zusammen sorgen u.a. sie dafür, dass man als Zuschauer trotz der Nähe zur Familie Höß niemals die Distanz zu ihnen verliert. Trotzdem ist der Film in meinen Augen nicht makellos. Die mit Nachtsichtkamera gedrehten und sonst nicht eingebundenen Aufnahmen eines polnischen Mädchens, dass den Insassen zu helfen versucht, sind für mich unnötige Fremdkörper im Film. Außerdem gibt es einige Szenen, die eben doch (entgegen der Aussage einiger Kritiker) das Böse mehr oder weniger direkt zeigen. Das Treffen zwischen Höß und Vertretern des Unternehmens Topf & Söhne ist so ein Beispiel. Gezeigt wird da wirklich nur das Gespräch, aber selten ist im Film das Böse so konkret. Natürlich wirkt das, so wie die technokratischen Gespräche in Die Wannseekonferenz (Regisseurs Matti Geschonneck, 2022), aber deutlich stärker wirken Sätze wie Hedwig Höss lachendes „Die Juden sind auf der anderen Seite“.

Keine Ahnung wann und ob ich dazu komme, den Film anzusehen. Aber mein Onkel, in den 50ern und 60ern zur Schule gegangen, hat jetzt, Kinder aus dem Haus, Rente, angefangen, sich mit Judenverfolgung und Holocaust zu beschäftigen, weil das in der Schule damals totgeschwiegen wurde (was ich großartig finde). Der erzählte mir neulich ganz erschüttert von dem Film.
Den KZ-Schrecken in einer Szene zeigt merkwürdigerweise Schindler’s List (was den Film aber insgesamt immer noch nicht gut macht): Schindler kommt nach Auschwitz, um die dorthin Deportierten zu retten und trifft auf Höss, gespielt vom großartigen Hans-Michael Rehberg, der in seinem Büro hockt, ausgebrannt und niedergedrückt von dem Bösen, das er bereitwillig in Welt setzte. Klein, aber sehr beeindruckend.

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If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.