Antwort auf: Ich höre gerade … klassische Musik!

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yaiza

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in dieser Woche im BR/Streichquartett-Abend gehört:
Joseph Haydn: „Die sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuze“; Steve Reich: „Different Trains“ (mit Tonband-Zuspielung)
Mitgl. BRSO: Daniela Jung, Marije Grevink (v); Christiane Hörr-Kalmer (va); Jan Mischlich (vc)
Aufnahme vom 25. Februar 2024 in der Evangelischen Akademie Tutzing

„Different Trains“ nun nochmal, vielleicht auch später mit dem Kronos Quartet — spielte UA 1988)
Sätze:
I America – Before the War
II Europe – During the War
III After the War

SR ARCHIV (08.01.2015) […] Als Kind war Reich häufig zwischen New York und Los Angeles im Zug unterwegs gewesen, um seine Eltern, die sich getrennt hatten, zu sehen: „Ich begann mich zu fragen“, so Steve Reich, „wann habe ich das gemacht? Und: Was war los in dieser Zeit? Nun, das war 1939, 1940, 1941, und ich fragte mich, was mit den kleinen jüdischen Jungen los war zu der Zeit, die so alt waren wie ich und in Zügen aus Rotterdam oder Brüssel oder Budapest saßen und nach Polen gebracht wurden und nie zurückkamen.“ Er selbst hätte als jüdischer Junge in diesem Waggons sitzen können, hätte er in Europa gelebt.
In der Musik von „Different Trains“ (1988) greift Reich einerseits auf die Geräusche und die Rhythmen der Züge zurück, andererseits auf die Sprache und den Sprachrhythmus interviewter Personen. Auf dem Tonband sind Aufnahmen von Steve Reichs Kindermädchen Viriginia, von einem ehemaligen Pullmann-Schaffner, der die Strecke Los Angeles – New York unzählige Male befahren hatte, und die Stimmen von drei Kindern, die den Holocaust überlebten und nach Amerika gekommen waren. Schließlich verwendete Reich Eisenbahngeräusche aus den 30er und 40er Jahren. […]
Friedrich Spangemacher
https://www.sr.de/sr/sr2/sendungen_a-z/uebersicht/mouvement/meilensteine/20150108_meilensteine_neue_musik_steve_reich100.html

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