Antwort auf: Umfrage – Die 20 besten Tracks der Walkabouts

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stefane
Silver Stallion

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The Walkabouts – Die Sub Pop-Jahre 1989-1994


[The Walkabouts]

Ende 1988 waren die Walkabouts also im Studio zurück für die Aufnahmen zu ihrem zweiten Album, dem ersten für Sub Pop Records. Die Aufnahmen fanden wieder im Audio Designs Studio und dem Steve Lawson Studio in Seattle statt, aber auch in den Sage Recording Studios in Arlington – im Norden Seattles gelegen – wurden Aufnahmen gemacht. Cataract erschien dann im März 1989 als erste Platte der Walkabouts auf Sub Pop Records.

Vor der nächsten Veröffentlichung dann eine weitere Veränderung in der Band: Glenn Slater an Keyboards, Piano und am Synthesizer stieß hinzu. Damit hatten die Walkabouts nun fünf Mitglieder, was den Sound etwas dichter und üppiger werden ließ.

Mit Glenn Slater ging es Ende 1989 ins Studio: neben den Sage Recording Studios in Arlington wurde dieses Mal auch in den Music Source Studios in Seattle aufgenommen. Die aus den Aufnahmen resultierende 6-Track EP Rag & Bone EP wurde dann im Februar 1990 veröffentlicht, natürlich wiederum auf Sub Pop Records.

Im September und Oktober 1990 ging es dann zurück in die Steve Lawson Studios in Seattle für die Aufnahmen zur nächsten Platte. Als Gäste waren dieses Mal u.a. Natalie Merchant, Larry Barrett und Brian Eno dabei. Es sollte dann aber noch bis zum September 1991 dauern, ehe dieses Album herausgebracht werden sollte.

Im Juli 1991 erschien zuvor noch kurzfristig die Where the Deep Water Goes EP, die neben zwei Tracks vom folgenden Album auch zwei großartige Coverversionen enthielt: Alex Chiltons „Big Black Car“ und Neil Youngs „On the Beach“, das jedoch bereits im Jahr zuvor erstmalig als 7″ Flexi-Disc-Beilage der Frühjahrsausgabe der Musikzeitschrift Unhinged Magazine im UK erschienen war.

Im September 1991 erschien dann aber endlich Scavenger als drittes Album der Walkabouts.

Kurz nach Veröffentlichung der Platte dann eine weitere Veränderung: Der Drummer Grant Eckman stieg Anfang 1992 aus, um sich um seinen neugeborenen Sohn zu kümmern. Ersetzt wurde er durch Terri Moeller.
Das war für längere Zeit die letzte Veränderung in der Band, und damit stand nun auch das „klassische“ Lineup mit Chris Eckman, Carla Torgerson, Michael Wells, Glenn Slater und Terri Moeller, das in den Folgejahren eine ganze Serie herausragender Alben aufnehmen sollte.

Vor dem nächsten Album wurde aber erstmal ein 5-Track EP eingeschoben. Die im Juni 1992 erschienene Dead Man Rise EP enthielt neben dem Track „Dead Man Rise“ vom vorhergehenden Album „Scavenger“, zwei auf der letzten Europa-Tour entstandene Liveaufnahmen aus dem Club Barbue in Kopenhagen vom Januar 1992, eine Aufnahme für Radio VPRO aus den Niederlanden vom Februar 1992 und den „Gospel Remix“ des auf dem vorhergehenden Album „Scavenger“ veröffentlichten Songs „Train to Mercy“.

Das sollte dann auch die letzte Veröffentlichung für Sub Pop Seattle gewesen sein, die Musik verfing in den Staaten einfach nicht so. Man blieb aber in der Familie, und so wurden die nächsten Platten bei Sub Pop Europe veröffentlicht, das zur damaligen Zeit von Glitterhouse Records vertrieben wurde.

Im November und Dezember 1992 waren die Walkabouts also zurück im Studio, und zwar wieder bei Steve Lawson, dessen Studio nach einem Umzug innerhalb Seattles aber inzwischen als Bad Animals Studio firmierte, sowie in den Clearwater Studios in Gig Harbor im Südwesten Seattles. Als Gast war auf nahezu allen Tracks Bruce Wirth beteiligt, dessen Einwürfe von der Mandoline, dem Vibraphon und vor allem der Violine den Sound der Platte stark prägen sollten. Das aus den Sessions resultierende und häufig als Opus Magnum der Walkabouts betrachtete New West Motel erschien dann letztlich als Doppelalbum im Februar 1993.

„New West Motel“ verhalf den Walkabouts – zumindest in Europa – zu einer gewissen Bekanntheit. So dauerte es nicht lange bis zum nächsten Album, und das sollte ein ganz Besonderes werden: ein reines Coveralbum. Schon zuvor hatten die Walkabouts ja einige gute bis hervorragende Coverversionen aufgenommen, so z.B. „John Reilly“ (ihre Variation des alten englischen Folk Songs „John Riley“ auf dem 88er-Album „See Beautiful Rattlesnake Gardens“), „Drille Terriers“ (ihre Variation des Railroad Songs „Drill, Ya Terriers, Drill“ auf dem 89er-Album „Cataract“), Carson Robisons Railroad-Tragödie „Wreck of the Old #9“ (von der „Rag & Bone EP“ aus dem Jahr 1990), Alex Chiltons „Big Black Car“ (auf der „Where the Deep Water Goes EP“ aus dem Jahr 1991), Randy Newmans „Let’s Burn Down the Cornfield“ (das auf dem 91er-Album „Scavenger“ enthalten war), Bob Dylan’s „Maggie’s Farm“ (von der 92er Sub Pop-Compilation „Revolution Come & Gone“), Nick Drakes „Cello Song“ (das auf dem Tribute-Album „Brittle Days – A Tribute to Nick Drake“ im Jahr 1992 erschienen war), Townes Van Zandts „Snake Mountain Blues“ (vom 93er-Album „New West Motel“), Neil Youngs „Like a Hurricane“, „Prisoner of Texas“ (ihre Variation des amerikanischen Spiritual „No More, My Lord“) und Tom Waits „Yesterday Is Here“ (die alle auf der Single „Jack Candy“ aus dem Jahr 1993 enthalten waren) sowie „Shine a Light“ der Rolling Stones (von der Single „Your Hope Shines“ aus dem Jahr 1993).

Satisfied Mind – aufgenommen innerhalb weniger Tage im September 1993 in Stuart Hallermans Avast Studios in Seattle – erschien dann Ende 1993. Enthalten waren Coverversionen von Songs von Nick Cave, Robert Forster, Gene Clark, John Cale, Pee Wee Maddux, Gery Heffern, Mary Margaret O’Hara, Johnny Rivers, Patti Smith, der Carter Family und Charlie Rich, dazu „Satisfied Mind“ von Red Hayes und Jack Rhodes und mit „Will You Miss Me When I’m Gone?“ ein Traditional. Als Gäste waren Larry Barrett, Peter Buck von R.E.M., Terry Lee Hale, Ivan Kral und Mark Lanegan auf der Platte zu hören.

Kurz nach der Veröffentlichung von „Satisfied Mind“ fanden dann im Januar und Februar 1994 bereits die Sessions für das nächste Album statt, und das erstmals in den Ironwood Studios in Seattle und Chris Hanzseks neu eröffnetem Aufnahmestudio Hanzsek Audio in Snohomish im Nordosten Seattles. Heraus kam ein Album, das allgemein als eines ihrer gitarrenlastigsten und düstersten angesehen wird. Die Veröffentlichung von Setting the Woods on Fire – benannt nach einem erstmals von Hank Williams im Jahr 1952 aufgenommenen Song von Fred Rose und Ed Nelson – erfolgte dann erst im Dezember 1994. Auch dies wie „New West Motel“ im Jahr zuvor wieder ein Doppelalbum mit einer Laufzeit von mehr als einer Stunde.

„Setting the Woods on Fire“ war das vorerst letzte ihrer klassischen Gitarrenalben. Größere Veränderungen kündigten sich an.

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"Bird is not dead; he's hiding out somewhere, and will be back with some new shit that'll scare everybody to death." (Charles Mingus)