Antwort auf: Ich höre gerade … Jazz!

#12261335  | PERMALINK

gypsy-tail-wind
Moderator
Biomasse

Registriert seit: 25.01.2010

Beiträge: 68,343

Mal wieder beim frühen Hampton Hawes gelandet – immer wieder toll! Die Fresh Sound Doppel-CD „Early Years – Trio and Quartet 1951-1956 Live and Studio Sessions“ macht eine ziemlich guten Job dabei, das frühe Material von unterschiedlichsten Quellen zusammenzutragen (und ist schon deshalb eh nicht offiziell und vermutlich auch nicht legal, weil da Dinge drauf sind, die nicht unter die 50-Jahre-Frist fallen dürften).

Los geht es mit sechs Stücke aus dem Club „The Haig“, 22. September 1951 mit Harper Crosby und Larance Marable, sechs Stücke, die 1975 (there wo go mit den 50 Jahren) auf einer Xanadu Split-LP mit Paul Chambers (der soll wohl den „East“ darstellen, aber hat Jack Montrose, Bill Perkins, Paul Moer und Mel Lewis dabei – die Sessions gab’s 1974 komplett auf der Platte „Mel Lewis & Friends – Gettin‘ Together“ auf Vee Jay … keine Ahnung, wie die ein Jahr später auch bei Xanadu landeten, wo zwei der neun Chambers/Lewis-Tracks fehlen, dafür die sechs von Hawes dabei sind, die ich gerade höre). Dann geht’s rüber in den „Surf Club“ für drei Stücke mit Joe Mondragon und Larry Bunker vom 12. Februar und dann zurück ins „Haig“ mit Mondragon und Manne für fünf Stücke vom am 9. September und vier vom 23. Dezember 1952. Die Stücke von diesen drei Live-Auftritten erscheinen auf einer anderen Xanadu-LP, „The Hampton Hawes Memorial Album“ (1982).

Auf CD 2 finden sich die Studio-Sessions, deren erste mit „spring 1952“ datiert ist, zwei Stücke mit Harry Babasin (auch am Cello) und Bunker stammt von einer Discovery-Single, die zweite (vier Stücke mit Mondragon/Manne) von der obigen Discovery-EP (bzw. zwei Singles), und dann folgt die Session von der Split-LP mit Freddie Redd auf Prestige, „Piano: East / West“, die natürlich der äussere Anlass war, das Zeug mal wieder anzuhören (Dezember 1952 mit Larry Bunker am Vibraphon sowie Clarence Jones und Marable). Wobei das ja eine frühe Compilation war: die Session von Hawes erschien zunächst auf dieser 10″-Platte bei Prestige (und die Redd-Tracks auf dieser fabulös becoverten 10″):

Dann springen wir für ein Stück ins Jahr 1955: Dick Bock nahm vor einer Bud Shank/Bill Perkins-Session, bei der Hawes am Klavier sass, noch rasch ein Trio-Stück für die Platte „Jazz Pianists Galore“ (1958) auf – Bock hatte ja die Angewohnheit, auf solchen vermeintlichen Compilations neues Material zu veröffentlichen oder Stücke zu verwenden, die nicht auf den Alben erschienen (so es denn welche gab, bei Hawes ist das ja leider nicht passiert, den schnappte sich die Konkurrenz von Contemporary) – wichtig ist diese Aufnahme allerdings schon, denn es handelt sich um die erste Begegnung von Hawes (zumindest im Studio) mit Red Mitchell. Den Ausklang machen dann drei Live-Stücke aus dem „Embers“ in New York (15. Mai 1956) mit Mitchell und Chuck Thompson, also dem klassischen Hawes Trio der Zeit, die am Ende des „Memorial Album“ standen.

--

"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba