Dizzy Gillespie / Bobby Hackett / Mary Lou Williams / Grady Tate / George Duvivier – Giants
Das beste Konzert des Jahres 1971 sei nun endlich auf Platte erhältlich sagte Dan Morgenstern damals in seinem Downbeat Review und gab fünf Sterne… das Lineup liest sich auf den ersten Blick vielleicht erstmal ziemlich bekloppt, Dixieland trifft Bop… aber an sich ist es clever gemacht… Bei Hackett und Gillespie macht es viel Sinn, eine moderne Swing Rhythmusgruppe dahinterzustellen, das können Hackett und Gillespie nämlich beide, und in seinen Soli kann Gillespie dann ja nach Bedürfnis trotzdem auspacken, was er auspacken muss… Hacketts Dixieland Skills kommen trotzdem durchaus auch zur Geltung, wie man mit mehreren Bläsern munter aufspielt ohne sich in die Quere zu kommen, das können sie im Dixieland… Man ist ja fast versucht zu sagen, dass das Bebop-Format von Themen im Unisono und dann klar definierten Solobereichen etwas von Wettkampfregeln hat, die in Anbetracht der bei den Jamsessions beteiligten Egos irgendwann nötig wurden… modernen Swing kann jedenfalls niemand besser als Mary Lou Williams, und gegen Duvivier und Tate kann man auch nichts sagen, sonst hätten sie damals nicht so viele Jobs gehabt… Fünf Sterne find ich vom ersten Eindruck her etwas reichlich, aber es ist definitiv ein schlüssigeres Album als ich erwartet hätte, bzw. ein wirklich gelungenes Livedokument einer überraschend kohärenten Band.
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