Antwort auf: Mein neuestes Tape

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wahr

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lysol

wahrSchön dich auch auf der Tapeseite zu wissen.

Tape- Vinyl- CD- Vinyl- Tape. Das ist wohl der der Kreislauf meines Lebens als Musikhörer. Wobei ich jetzt für alle Formate offen bin. Ich kaufe mir die Musik die mich interessiert in dem Format in dem sie erscheint, manchmal ist es nur eins. Zur Zeit werden viele gute Sachen in Kleinstauflagen auf Tape veröffentlicht, für 8-10 Euro bekommt man dann das Tape und den Download, ein guter Deal bei den derzeitigen Vinylpreisen. Dazu etwas Nostalgie beim Einlegen des Tapes, auch bei der Haltung. Damals hielt man länger an Vinyl fest und rümpfte die Nase bei Präsentationen von CD-Playern mit „Brothers In Arms“, jetzt ruft man audiophilen Hörern entgegen: „Entdecke die Schönheit hinter diesem dumpfen Grundrauschen“. Aufgrund ihrer Länge oder ihrer Soundästhetik ist manche Musik auch am besten auf CD untergebracht. Bei einer einstündigen Improvisation von z.B. The Necks möchte ich nicht unbedingt dreimal die Seite umdrehen. Fazit: das Wichtige ist natürlich welche Musik man hört. P.S.: Wer keine Tapes mehr hört und „Exile On Main St.“ von Pussy Galore abzugeben hat: Ich würde es für einen kleinen Unkostenbeitrag übernehmen.

Jetzt erst deine Antwort gesehen, in der ich mich in vielem wiederfinde, @lysol. Ich bin auch über die Vinylpreise und die teilweise schlechten Pressungen wieder zum Tape gekommen (und über die letzten Aufnahmen Jürgen Gleues, die es nur als Tape gab, noch nicht mal als DL). Bespielte Cassetten habe ich früher so gut wie nie gekauft, aber das mache ich dafür jetzt mit großer Freude. Man kann sich für ein paar Euro (incl. Porto) was Haptisches gönnen, bekommt manchmal sehr liebevoll gestaltete Tapes – manchmal sogar mit einem kleinen Dankeschön-PostIt versehen – und sieht die Welt irgendwie etwas freundlicher auf einen zukommen. Und ich muss die Tapes nicht ängstlich behüten, denn trotz Kleinstauflagen sind sie keine ausgesprochenen Sammlerobjekte (von Ausnahmen bekannter Künstler abgesehen: Pussy Galores „Exile“ hätte ich natürlich auch gerne als Original oder Alice Coltranes „Turiya Sings“). Auch zu dem, was du über die Vorteile der CD sagst, stimme ich zu. Mit Grausen denke ich an Platten von Oren Ambarchi oder an die 3LP-Sets von Swans, wo Longtracks plötzlich aufhören und auf der nächsten Seite weitergehen. Zum Glück gab es DLs zum Vinyl dazu.