Antwort auf: Peter Gabriel

#12210325  | PERMALINK

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Minimalist

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Seit diesem Spiegel-Interview ist mir Peter Gabriel’s Arbeitsweise etwas verständlicher geworden:

SPIEGEL: Mr Gabriel, zwischen »Up« von 2002 und Ihrem aktuellen Album »i/o« liegen beinahe zwei Jahrzehnte. Hat es denn zwei Jahrzehnte gebraucht?

Gabriel: Ich habe in dieser Zeit auch versucht, ein normales Leben zu führen und nicht nur ein professioneller Musiker zu sein. Trotzdem wurde immer Musik erzeugt, kleine Ideen hier und da. Aber nichts, was ich als Album hätte veröffentlichen können. Vorausgesetzt, es rafft mich nicht dahin, werde ich für das nächste Album aber keine zwanzig Jahre brauchen. Gerade habe ich, wenn Sie so wollen, sogar zwei verschiedene Gerichte im Ofen.

SPIEGEL: Sie denken aber noch immer im Album-Format, oder?

Gabriel: Ja! Als Kind mochte ich es, wenn mir jemand eine Geschichte erzählte. Meine Lieblingsplatten konnte ich auflegen und mich zurücklehnen.

SPIEGEL: Das klingt altmodisch.

Gabriel: Ist es auch. Ich weiß, dass heute gern einzelne Songs oder sogar nur Teile eines Songs gehört werden. Mir kommt das so vor, als schaue man sich nur Clips oder Szenen von einem Film an. Dabei gibt es diesen Film! Und den würde ich noch immer gern sehen.

SPIEGEL: Ist es denn für einen Künstler nicht wichtig, seine Ideen auch zu veröffentlichen?

Gabriel: Eine Idee hat noch andere Auswirkungen als den Wunsch, sie in die Welt zu tragen. Mir ist inzwischen der Prozess wichtiger als das Produkt.

Der ganze Artikel:
https://www.spiegel.de/kultur/musik/peter-gabriel-ueber-genesis-seine-lange-pause-und-das-neue-album-i-o-a-3ce50443-ff0e-43f7-a5e2-823ac5178e19

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