Antwort auf: Forum macht Pause und kommt neu

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bullitt

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krautathaus

bullitt

krautathaus @bullitt es ist aber nicht das Streaming „schuld“, dass Musik gerade von Musikinteressierten stark in die Breite geht. Es ist die einfache Verfügbarkeit, die einfache Möglichkeit Musik neu kennen zu lernen. Ob die Alben im Stream, Download, CD oder LP dan letztendlich gehört werden, ist vollkommen egal.

Verstehe ich nicht so ganz. Die ständige, unmittelbare und vollumfängliche Verfügung von Musik kam halt erst durch Streaming. Und dass hier inzwischen jeder eine andere Top 20 Jahresliste postet, hat natürlich auch damit zu tun. Ob man das nun toll findet, oder nicht, steht auf einem anderen Blatt.

Die Verfügbarkeit Musik anzuhören hat mit der Digitalisierung begonnen. Weil man (außer man hat sich persönlich getroffen) nun viel leichter Musik austauschen konnte, per CDR oder Datei (Napster) etc.. Zudem wir zweierlei „Streaming“ unterscheiden sollte: du schreibst von der Musikrezeption allgemein (Tidal, Spotify etc.) und ich schreib von der Möglichkeit Musik inzwischen viel schneller und leichter kennen zu lernen (YouTube, Bandcamp, eigene Website). Denn bei aller Liebe zur Empfehlung des Freundes-, Bekanntenkreises, das eigene Reinhören in den jeweiligen Act ersetzt nichts.

OK, im Prinzip meinen wir dann doch genau das selbe. Streaming ist Streaming, da ändert sich die Definition ja nicht je nach Anbieter oder Plattform und die Digitalisierung von Musik begann praktisch bereits damit, dass Polygram ABBAs – The Visitors auf CD presste. Wir müssen hier aber auch keine Wortklauberei betreiben oder ins Detail gehen. Ist doch jedem klar, worauf ich hinaus wollte.

ClauDie quasi unbegrenzte Verfügbarkeit von Musik kam doch im Grunde mit Verbreitung der illegalen Downloadportale wie napster, emule oder kazaa. EDIT: Aber klar, die heutigen Streamingdienste vereinfachen die Sache nochmal deutlich. Habe gerade gesehen, krautathaus hat dazu ja auch schon etwas geschrieben…

Unbegrenzte Verfügbarkeit im eigentlichen Sinne kam erst mit dem iPhone, mobilem Netz und ja, auch Streaming war der finale Schritt nach iTunes.

radiozettlOb sich die Musikzeitschrift, in deren Forum wir uns gerade befinden, an diesen Trend anpassen will oder nicht, wird man sehen. Wenn ja, dann wird das interessant. Vielleicht wird die Redaktion dann eigene Spotify (und andere) Playlists erstellen und / oder Playlists von bekannten Streamingdienst-Playlist-„Autoren“, die eine gewisse Reichweite haben, besprechen. In der ganzen Diskussion würde die Virtuosität gewisser Musiker, die den betreffenden Playlists eine gewisse Tiefe und einen gewissen „Wumms“ geben, leider etwas zu kurz. Wenn Du mir eine Seite im Netz empfehlen kannst, wo sich Leute austauschen über „sehr nischige“ und „in die Breite gehende“ Musik, dann würde ich mich sehr freuen. @bullitt

Kann ich leider nicht mit dienen. Und ich brauche es auch nicht mehr in dem Ausmaß, wie noch vor 15 Jahren. Es war hier eine Zeit lang auch schön, dass das Forum eine sinnstiftende Funktion hatte. Man hat hier nerdige Platten und Künstler entdeckt und sich über diese speziellen Vorlieben ausgetauscht, wie man es im „real life“ selten konnte, weil es teils zu abseitig war. Das hat dem ganzen eine gewisse Bedeutung gegeben. Den Effekt spüre ich hier aber schon lange nicht mehr und ich brauche ihn auch nicht mehr. Und wenn, findet man in Social Media-Feeds inzwischen deutlich schneller Gleichgesinnte.

 

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