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Jefferson Airplane – Der Auflösung entgegen taumelnd 1970-1973
[Jefferson Airplane, Central Park, New York City, 1972 (Photograph: Mel Finkelstein)]
Das Jahr 1970 begann mit einem Paukenschlag: Der Schlagzeuger Spencer Dryden – der sich dann im Folgejahr den New Riders of the Purple Sage anschloß – wurde von den übrigen Mitgliedern aus der Band gedrängt. Ersetzt wurde er durch Joey Covington, der bereits mit Jorma Kaukonen und Jack Casady in deren Gruppe Hot Tuna zusammengespielt hatte.
Was Plattenaufnahmen betraf, verlief das Jahr 1970 sehr ruhig. Lediglich eine Single („Mexico“ b/w „Have You Seen the Saucers?“) wurde im Sommer veröffentlicht.
Im April 1971 dann der nächste Schlag, als Marty Balin – endgültig zermürbt zwischen den Antipoden Paul Kantner / Grace Slick und Jorma Kaukonen / Jack Casady – offiziell die Band verließ, nachdem er sich bereits Ende des Jahres 1970 zurückgezogen hatte.
Die Band war also zum Quintett geschrumpft. In dieser Formation wurde dann die nächste Platte aufgenommen. Die Sessions – die wieder in den Wally Heider Studios in San Francisco stattfanden – zogen sich vom Oktober 1970 bis zum Juli 1971, unterbrochen durch Grace Slicks Schwangerschaft und ihren schweren Autounfall. Bark erschien dann endlich im September 1971, erstmals auf Jefferson Airplanes eigenem Label Grunt Records, das nach der Neuverhandlung ihres Plattenvertrags als Sublabel von RCA Victor gegründet worden war.
Die Platte stieß auf gemischte Reaktionen, war mit Platz 11 in den Billboard Charts aber wiederum sehr erfolgreich.
Die Fliehkräfte wurden immer größer, was dazu führte, daß Jefferson Airplane in den letzten Monaten des Jahres 1971 weder live noch im Studio zusammen spielten.
Dennoch raffte man sich noch für ein siebtes und (vorläufig) letztes Album zusammen, das von März bis Mai 1972 wieder in den Wally Heider Studios in San Francisco aufgenommen wurde. Während des Sessions verließ jedoch der Schlagzeuger Joey Covington die Band und wurde durch John Barbata ersetzt, der davor bei Crosby, Stills, Nash & Young gespielt hatte. Long John Silver wurde dann letztlich im Juli 1972 veröffentlicht.
Zur Promotion des Albums ging es im Sommer 1972 auf eine ausgedehntere Tour durch die Staaten. Bei dieser Tour war mit David Freiberg, der von Quicksilver Messenger Service zur Band stieß, auch wieder ein neuer Sänger dabei. Die Tour endete im September 1972 mit zwei Shows im Winterland Ballroom in San Francisco, bei denen überraschenderweise Marty Balin als Gast bei ein paar Songs dabei war. Das zugehörige Livealbum Thirty Seconds over Winterland – ein kleiner Etikettenschwindel, weil neben den Aufnahmen aus dem Winterland Ballroom auch Aufnahmen aus dem Chicago Auditorium vom August 1972 auf der Platte enthalten waren – erschien im April 1973.
Im Verlauf des Jahres 1973 zerstreute sich dann die Band, ohne daß die Auflösung jemals offiziell bekannt gegeben wurde. Jorma Kaukonen und Jack Casady konzentrierten sich auf Hot Tuna, während Paul Kantner und Grace Slick letztlich Jefferson Starship gründeten, die hier aber nicht Thema der Umfrage sein sollen.
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"Bird is not dead; he's hiding out somewhere, and will be back with some new shit that'll scare everybody to death." (Charles Mingus)