Antwort auf: Wetten, dass

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mozza
Captain Fantastic

Registriert seit: 26.06.2006

Beiträge: 79,944

zappa1

childintimeIch habe „Wetten, dass…?“ wirklich eher selten geschaut, manchmal auch nur in Teilen, und habe über Gottschalk mehr als einmal die Augen verdreht. Dennoch bin ich jetzt irgendwie auch ein wenig wehmütig, dass ein Stück deutscher Fernsehgeschichte, die meist durch die Gäste auch einen Schuss internationales Flair brachte, jetzt zu Ende ist. Schon seltsam. Gottschalks Abschiedsworte gestern fand ich zumindest ehrlich, versehen auch mit einem Stück Selbstironie. Die werden bei mir nicht als augenverdrehwürdig in Erinnerung bleiben.

Sehe ich auch so. Wenn du erst fünf mal überlegen musst, irgendwas zu sagen, hat Gottschalk keinen Platz mehr. Sieht man ja hier schon, wo man sich ernsthaft drüber aufregt, dass er „Chair“ gesagt hat, was mir überhaupt nicht aufgefallen ist, sich aufregt, dass er sich verhaspelt hat mit Schweinsteiger und Schweighöfer, hier ist natürlich jeder perfekt, keiner hat sich jemals irgendwann versprochen. Alles sehr spaßbefreit und auch ziemlich Deutsch.

Da bin ich von der Einschätzung her bei euch.

Wenn man will, kann man alles zu einer sozialen / moralischen Debatte aufbauschen, wird in den sog. „(A)sozialen Medien“ ja auch gerne gemacht. Gottschalk spricht den Künstlernamen „Cher“ falsch aus, anstatt des „sch“-Lautes am Anfang des Wortes macht er einen „Tsch“ laut, so dass das englische Substantiv „Chair“ für „Stuhl“ dabei herauskommt. Anstatt dies als falsche Aussprache oder Versprecher zu werten, kann man, wenn man dies will, dann auch so interpretieren: Gottschalk spricht den Namen der älteren, weltberühmten Künstlerin extra falsch aus, um sie zu einem Alltagsgegenstand herabzustufen – mit der Macht seiner Sprache erklärt er sie zu einem Stuhl!

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Das Leben macht sich ja mehr und mehr aus dem Staub.