Antwort auf: Ich höre gerade … klassische Musik!

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gypsy-tail-wind
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Der nächste der Neueinkäufe … die Musik wurde irgendwie als Begleitung zur gleichnamigen durch die Welt tuckernden Ausstellung mit Fotos von Salgado zusammengestellt. Die Fotos wurden da wohl jeweils projiziert (ich verpasse solche Ausstellungen ohne „Originale“ in irgendeiner Form zuverlässig, in Zürich lief sie wohl bis September) und dazu wurde dann auch Musik abgespielt? Menezes stellte jedenfalls aus einer Neuedition der „Floresta do Amazonas“ eine Suite zusammen, die eine gute Dreivierteldtunde dauert und auf der CD dann von Glass‘ „Metamorphosis 1“ (aus „Aguas da Amazonia“) abgerundet wird. Das ist ein grossorchestrales Tongedicht, irgendwo zwischen dem französischen Impressionismus und Villa-Lobos‘ Heimat Brasilien. Die Entstehung geht so: Villa-Lobos schrieb Musik für einen Hollywood-Film namens „The Green Mansions“ (dt. „Tropenglut“), die dann im Rahmen der Produktion so zerstückelt und bearbeitet wurde, dass er sein eigenes Werk nicht mehr erkannte. Darauf erarbeitete er daraus eine Suite für Konzertsaal, der er auch eine Solo-Gesangsstimme hinzufügte was zu einer Art Oratorium führte. Es spielt das Opernorchester aus meiner Stadt unter der Leitung von Simone Menezes, in fünf der elf Teile auf der CD singt Camila Provenzale, zweimal wortlos, dreimal Texte von Dora Vasconcelos. Dass Menezes und Provenzale beide Italo-Brasilianerinnen sind, ist kaum Zufall. Das ist sehr üppig – und echt schön!

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