Antwort auf: Ich höre gerade … Blues!

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zoji

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mr-blue

zoji

mr-blueEugene Hideaway Bridges – Roots And Vines  Weiß gar nicht, ob der hier schon einmal aufgetaucht ist : Eugene „Hideaway“ Bridges mit diesem Album aus 2013. In New Orleans geboren und heute wohl in Texas lebend ist er für mich ein echter Südstaaten-Blueser, mit viel Soul in seinem Blues und hin und wieder auch ein paar Gospelanleihen. Habe ihn mal so vor 20 Jahren live gesehen. Ist mir als wirklich gutes Konzert in Erinnerung geblieben.

… und moin mr-blue Muss ich mich um den doch noch einmal kümmern? Der begegnet einem immer wieder einmal und ich weiß nicht, wie oft ich bei ihm schon reingehört habe. Aber der Eindruck war dann immer, dass er mir gerade den entscheidenden Tick zu gefällig ist, um wirklich Freude daran zu haben. Sort of Robert Cray. Ein bisschen hat sich das relativiert, nachdem ich auf Grund Deines Posts einen neuen Anlauf nahm. Gibt es von ihm so etwas wie ein unumstrittenes bestes Album oder eines, dass purer ist als die anderen?

Hi zoji, also mir gefällt er ganz gut. Ich besitze 3 Alben von ihm, die ich durchweg als gut beurteile, wobei sein 2003er Album „Jump The Joint“ hier wohl noch einen kleinen Tick besser ist. Also wenn eine Empfehlung dann dieses Album. Und sicherlich ist sein Stil schon etwas anders als wie klassischer Chicago-Blues oder Delta-Blues. Mehr soulful und auch wie ich schrieb mit „Gospel-Anleihen“. Er war ja als Kind/Jugendlicher wohl längere Zeit in einem Gospelchor tätig. Insbesondere in dem von mir empfohlenen Album höre ich mehr eine Fröhlichkeit und Lebensfreude heraus, was ich so auch einmal bei einem Konzert von ihm erleben durfte, als wie die ansonsten oft klasssische „Blues-Trübsal“ und Melancholie. Nicht, dass er dies nicht auch könnte oder hätte, aber er klingt eben meistens ein bisschen anders ohne deswegen in einen poppigen Mainstream abzugleiten. Das war ja immer ein Vorwurf an Robert Cray, den ich so aber nie geteilt habe. Robert Cray’s frühe Alben aus den 80iger hatten sicherlich einen gewissen Pop- und Soulappeal, waren und sind für mich aber trotzden unzweifelhaft Bluesalben. Dies ist aber eine andere Baustelle . Bei Gelegenheit lege ich mal wieder Robert Cray auf.

Moin blue und danke für die erweiterten Eindrücke. Die Gleichsetzung von Blues mit Trübsal blasen schien mir eigentlich immer eher etwas kurz gesprungen, auch wenn er seinen Namen daher bezieht. Insofern kein Problem. Konzerte als Maßstab finde ich immer etwas schwierig, ich glaube live gefallen mir auch viele Sachen, die ich zu Hause als Konserve nicht hören würde. Hast mich soweit überzeugt, dass ich Bridges mal eine Chance gebe, wenn ich ihn günstig schießen kann.

Cray hatten wir schon einmal verhandelt und ich hatte mir vor zwei Jahren oder so darauf hin noch einmal ein paar jüngere Alben angehört, die ich soweit okay fand, aber nicht sonderlich packend. Auf die ersten beiden lasse ich aber nichts kommen, die finde ich immer noch ziemlich super. Das Kommerz-Horn habe ich in sehr jungen Jahren auch gerne und ausgiebig gespielt. Heute wäre mir diese So-nicht-Freundchen-Kritik bei gleichzeitig mahnend erhobenen Zeigefinger aus diversen Gründen eher ein wenig peinlich. Es ist einfach so, dass mir sein gepflegter Sound aus individuellen, persönlichen, subjektiven Gründen nicht so liegt, ähnlich wie beispielsweise diese klassischen Jazz-Orchester des Female Blues aus den 20ies – oder eben auch haufenweise Musik, die mit Blues gar nichts zu tun hat.

 

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Und lieg´ich dereinst auf der Bahre, dann denkt an meine Guitahre, und gebt sie mir mit in mein Grab (Der rührselige Cowboy, D. Duck)