Startseite › Foren › Über Bands, Solokünstler und Genres › Eine Frage des Stils › Über die Klasse der Klassik › die gitarre in der klassischen musik des 20. & 21. jahrhunderts › Antwort auf: die gitarre in der klassischen musik des 20. & 21. jahrhunderts
du hast natürlich recht: das ganze offen zu halten, ist entscheidend, es geht gar nicht anders. deshalb sind listen ja auch eigentlich quatsch (oder: poesie). was meine ich mit „um die gitarre herum gebaut“? dass der „grabstein“ ein gitarrenkonzert sein soll, finde ich trotzdem absurd. aber ich könnte es nicht gut begründen. natürlich können farben auch zentral stehen, und nicht alles muss ein zentrum haben.
die transkriptionen für gitarre sind trotzdem mit vorsicht zu genießen, denke ich. viele erklären sich aus der schieren not, dass man als gitarrist*in, wenn man das größere publikum gewinnen will, nichts zu bieten hat außer dem spanischen zeug. keine klassik, keine romantik, kein impressionismus, nichts jedenfalls, was auf dem niveau liegt, auf dem sich andere instrumente bedienen können (fernando sor… furchtbar). so verstehe ich ja auch den sprunghaften erfolg der gitarre in der neuen musik, weil die gitarrist*innen endlich angefangen haben, werke einzufordern. und so bin ich ja auch schnell in der neuen musik gelandet: es gab nichts anderes.
was da im gespräch mit kurtag herauskommt, ist sehr interessant. was hinter dem einfachen notenbild steht… man hört das sofort, die kraft liegt nicht in den komplizierten bewegungen. aber es gibt auch eine spezifische magie in den leeren saiten der gitarre (jedenfalls für die, die sie spielen), auch die sonate von ginastera fängt so an. ich kenne leider zu wenig von kurtag, das werde ich ändern.
bin gespannt, was es mit den goya-caprichos auf sich hat, ich werde aus der titelliste nicht schlau und finde keine beschreibung des programms. schneiders goldberg-variationen gibt es hier (und offenbar haben sie auf sehr abstrakter ebene mit dem vorbild zu tun):
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