Antwort auf: Wolfgangs Prog/Metal/ Hard Rock Sektor

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gipettoIm Wissen, dass sich hier die gesamte Prog-Elite des Forums versammelt, grätsche ich einfach mal in diesen Faden hinein und hoffe, dass das in Ordnung geht.
Kennt jemand von Euch die Band Eloy? Habe neulich per Zufall Detlev Schmidtchen kennenlernen dürfen, der die Band zu ihren Hochzeiten in den 70ern als Keyboarder maßgeblich mitgeprägte. Ein total netter Kerl. Die waren seinerzeit offenbar auch eine ziemlich große Nummer. Habe dann mal in ihr Konzeptalbum Ocean von ’77 reingehört, dass er als Referenz genannt hatte. Als jemand, der von klassischem Prog keine Ahnung hat, fand ich die Scheibe doch recht spannend.
Wo sind Eloy denn im Prog-Himmel einzuordnen und gibt es hier Fans unter Euch?

Das ist ja toll. Der hat ja auch seinerzeit bei der anderen Hannoveraner Truppe Jane einen dicken Stempel aufgedrückt.

Das mit dem Konzeptalbum ist ja bei „Ocean“ so eine Sache, weil die Musikpresse das Album seinerzeit wegen der Texte des Schlagzeugers Jürgen Rosenthal als esoterischen Schwachsinn verspottet hat. Aber da war auch viel Neid dabei, weil das Album sehr erfolgreich war, und deutsche Schreiber zu der Zeit eigentlich nur Kraftwerk akzeptiert haben. Und so kreativ wie mit dem Quartett Bornemann, Matziol, Schmidtchen und Rosenthal war Eloy danach nie wieder. Leider war das aber auch eine Mischung aus eher eigensinnigen Musikern, denen die eigenen Vorstellungen wichtiger waren als das Kollektiv. Es knallte also dauernd. Vor allem Bornemann ist ja Alphatier, war immer der Leader der Band, und hatte das stärkste Gen dafür, Kunst und Erfolg zu verbinden.

Zu der Zeit waren Eloy nicht nur mit den Alben auf dem Harvest-Label sehr erfolgreich, sondern spielten auch schon beachtliche Tourneen auch im Ausland. Die waren z.b auch die ersten die dabei einen Laser einsetzen, was allabendlich den TÜV auf dem Plan rief, weil das Ding recht aufwendig wassergekühlt werden musste.

Eloy Live wurde auf der Ocean Tour mitgeschnitten, und dokumentiert recht gut, dass da Leute auf der Bühne standen die an ihren Instrumenten schon ziemlich gut waren, aber auch immer etwas isoliert wirkten. Die damalige Doppel-LP (heute noch als CD erhältlich) beginnt wie „Ocean“ auch mit dem ziemlich genialen „Poseidon Creation“, dessen langes Instrumentalintro auch gern für Filmmusik adoptiert wurde.

Einordnung?
Drei *****er-Alben, die eben in die zweite Hälfte der 70er fallen, später gescheitert an dem Versuch, sich mehr oder weniger geschickt an den Zeitgeist anzuhängen. „Ocean“ ist ohne wenn und aber die Referenz.

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