Startseite › Foren › Über Bands, Solokünstler und Genres › Eine Frage des Stils › Blue Note – das Jazzforum › Ich höre gerade … Jazz! › Antwort auf: Ich höre gerade … Jazz!
Stellenweise ziemliich aufregendeLive-Auftritte einer augekratzten und tatsächlich umwerfenden Sängerin mit einer gereiften Stimme auf dem forumszertifizierten Langweilerlabel – auf CD 1 gibt es die Beiträge mit Anderson von drei Alben: in Japan im November 1987 sang sie drei Stücke mit den Concord All Stars (Warren Vaché, Red Holloway, Dave McKenna, Ed Bickert usw.) und zwei mit George Shearing (Neil Swainson am Bass), ein paar Monate früher im Juni tat sie im Alley Cat Bistro in Culver City mit dem Frank Capp/Nat Pierce Jugernaut auf uns sang vier Stücke (die ganze Seite B der LP). Gibt zusammen 50 Minuten und funktioniert ganz gut: Jams (mit Fokus und doch sehr entspannt, schöne Momente von Bickert), dann karg aber nicht weniger swingend mit Shearing, und zuletzt mit einer oft an Basie erinnernden Big Band voller Cracks (Snooky Young spielt die Lead-Trompete, Conte Candoli, Bill Berry, Garnett Brown, Buster Cooper, Joe Romano, Bob Cooper, Red Holloway oder Chuck Berghoefer sind andere prominente Namen). Auf CD 2 gibt es dann ein ganzes Album, „Live at the 1990 Concord Jazz Festival, Third Set“, aufgenommen im August 1990 mit Gene Harris, Bickert, Lynn Seaton und Harold Jones. Los geht’s mit dem instrumentalen „Blues in the Closet“, dann folgen sechs weitere Stücke, von Ellington („I Let a Song Go Out of My Heart“) über Klassiker („I Should Care“ mit Gast Frank Wess, „There Is No Greater Love“ ) zu Carmichael („Skylark“, mit Gast Marshall Royal) zu Bacharach („On My Own“) und B.B. King („Never Make Your Move Too Soon“ – komponiert von Stix Hooper von den Crusaders, getextet von Will Jennings, der u.a. bei „Tears in Heaven“ mitwirkte und mit Hoopers Bandkollege Joe Sample „Street Life“ schrieb). Der Closer dauert eine Viertelstunde, Wess‘ Gast-Spot zehn Minuten, man lässt sich also viel Zeit (Wess spielt nach über vier Minuten seine ersten Töne, Anderson zerdehnt im Zeitlupentempo) … und klar, die Begleitung ist etwas crowded, aber Bickert schattiert oft à la Freddie Green und überlässt Harris den Platz, der oft gar nicht so fett klingt, wie ich es von ihm in aller Regel erwarte.
--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #165: 9.9., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba