Antwort auf: Culture Wars, Kulturelle Aneignung, Identitätspolitik, Wokeism …

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nicht_vom_forum

Registriert seit: 18.01.2009

Beiträge: 6,039

djrso
Ich fordere nur allgemein mehr Augenmaß sowie „Handeln mit ruhiger Hand und klarem Verstand“ ein. Und den Menschen (hier im Speziellen Kindern und Jugendlichen) mehr zu erklären. Vermeidung jeglicher auch nur vielleicht kritischer Begrifflichkeit ist meiner Ansicht nach nicht zielführend.

Zustimmung. Aber es führt aus meiner Sicht exakt in die falsche Richtung, wenn auf Anstiftung der Daily Mail (ausgerechnet!) der Spiegel, der RS und x andere

  • aus einer redaktionellen Entscheidung der Betreiber einer App für junge Kinder, die keiner kennt (Deutschland-Bonus: In einem anderen Land),
  • zu einem 50 Jahre alten Lied, das den meisten Leuten egal sein dürfte,
  • auf der virtuellen Version eines 45 Jahre alten Greatest-Hits-Samplers,
  • das anderweitig wirklich problemlos zu bekommen ist

einen Fall von „Woke Wahnsinn“ machen, der ausgerechnet die Leute, die sich gerne ausgiebig über Trigger-Warnungen und woke Snowflakes lustig machen, pardon, triggert.

Ich fühle mich bei diesem Aspekt manchmal ein wenig in Orwells „1984“ versetzt, in welchem Begriffe – ich glaube, im „Amt für Wahrheit“ – aus dem Sprachgebrauch entfernt wurden – natürlich nur zum Besten der Allgemeinheit. Die Folgen kennt jeder Leser des Romans.

Orwells Gesellschafts- und Sprachkritik in 1984 ist allerdings weit umfassender und das, was geraden beim Thema „Wokeness“ im Internet passiert, erinnert mich eher an die „Two Minutes Hate“ (https://de.wikipedia.org/wiki/Zwei_Minuten_Hass)[1]: Mit aufgebauschtem Kleinkram und erfundenen Skandalen werden Emotionen geschürt und Gruppenzugehörigkeiten geschaffen und es wird von anderen, wesentlich wichtigeren, Dingen abgelenkt.

[1] Zur Klarstellung: Das gilt für die extremen Lager sowohl der pro- als auch der anti-Wokeness-Parteien.

zuletzt geändert von nicht_vom_forum

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