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Milz an Großhirn: Ich sehe was, was Du nicht siehst.
…geht aber auch schon ein wenig in die persönlich Richtung, oder?
Zur Sache:
Kinder- und Jugendschutz ist wichtig, gar keine Frage. Meiner nicht maßgeblichen Meinung nach gibt es jedoch dringendere Ansatzpunkte, Kinder und Jugendliche vor schädlichem Einflüssen zu schützen, als ausgerechnet vor Rockmusik die für Erwachsene gemacht wurde. Ich habe meine Elternschaft (liegt schon etwas zurück, bin nun also auch ein alter weißer Mann…) jedenfalls immer so verstanden, dass, wenn meine Tochter etwas nicht verstand, durch irgendetwas verstört oder geängstigt wurde, ich versucht habe, es ihr zu erklären, ihr Ängste zu nehmen. Ist natürlich mühsamer, als die lieben Kleinen vor Fernseher, Computer oder Tablet zu „parken“ (aus welchen Gründen auch immer) und darauf zu setzen, dass die Macher schon aufpassen. (Unterstelle ich hier keinem!)
Im vorliegenden Fall geht es um den offensichtlichen Widerspruch, dass ein Liedtext der unter anderem „Mädchen mit dicken Hintern“ – (der erotisch konnotierte Subtext findet meiner Ansicht nach nur in der Vorstellung derer statt, die über einen entsprechenden Erfahrungsschatz verfügen und den Text komplett verstehen) behandelt, nicht geht (= kinder- / jugendgefährdend ist), Stücke (wie auch im verlinkten Artikel zu lesen), die ohne Umschweife von Mord (Bohemian Rhapsody) und Gang-Kriminalität (Another One Bites The Dust) handeln nach Ansicht des Kuratoriums von Yoto im Sinne des Kinder- und Jugendschutz jedoch in Ordnung zu sein scheinen. Entweder misst man dort mit unterschiedlichem Maß (was in der Konsequenz noch beunruhigender wäre), oder wird in zumindest fragwürdiger PC durch in der öffentlichen Wahrnehmung kritisch diskutierte Stichworte getriggert.