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Btw. Hier wie gewünscht die Rezension von Ingeborg Schober, @lotterlotta:
Sparks – Indiscreet
„Confusion“ sollte die neue LP der Sparks-Brüder Ron und Russell Mael ursprünglich heißen, und Verwirrung wäre wohl auch der treffende Ausdruck für meine Reaktion auf diese Platte. Der äußere Rahmen stimmt, wie immer … diesmal ganz american style: Vorn Straßenkreuzerkarambolage, innen Highway-Alltagseinkaufsszene und hinten Ferien im Kolonialstil. Auch die Texte bereiten ironisch-satiriches Vergnügen, freche, zweideutige, indiskrete Geschichten. Nur die musikalische Auswahl hat man, scheint’s, ebenfalls der Abteilung Trends & Dressmen überlassen. Fast alle der 13 Songs bieten die bewährte und somit kaum mehr originelle Masche: slapstickartiges Falsett von Russell, auch mit Textbuch bisweilen unverständlich, zickiger Lockenkopf-Rock, der selbst mir als Sparks-Fan reichlich an den Nerven zehrt. Daß die Fünkchen auch anders und sogar sehr gut können, wird dann zwischendrin angedeutet.
Neben einer neueren, weitaus besseren und witzigeren Version von „Get In The Swing“ (die letzte Single der Sparks) noch ein paar Bonbons als Geschmacksprobe, wie’s hätte weitergehen können: „Looks, Looks, Looks“, Schnulze im Bigband-Sound, „It Ain’t 1918“, komischer Operngesang, Küchenlieder-Menuett „Under The Table With Her“ oder „Without Using Hands“. Damit ist das Repertoire an dem erschöpft, was Sparks am Anfang so neu und ihre Fans so neugierig machte.
Weiterentwicklung also nur als Spurenelement vorhanden, aber von der Band (absichtlich) verdrängt, ansonsten Ideen optischer und verbaler Art. Das ist keine neue Erfahrung mit Gruppen, aber deshalb nicht weniger bedauerlich.
„Miss The Start … Miss The End“ (Songtitel), dazwischen lohnt sich das Reinhören ein wenig.
Ingeborg Schober (in Sounds 1975) zitiert aus der kleinen schwarzen „Bibel“ (Sounds, Platten 66-77, 1827 Kritiken, Zweitausendeins 1979)
Ich habe sie jetzt mal direkt hier eingestellt, damit sie alle Interessierten lesen können.
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Das Leben als Pensionär ist einfach nur geil!